Tarifrunde 2016 Holz- und Kunststoffindustrie

Sachsens Arbeitgeber blockieren Verhandlungen durch Ignoranz

08.02.2016 | Die erste Tarifverhandlung für die Holz- und Kunststoffindustrie Ende Januar in Dresden war ein Flop. Die IG Metall fordert fünf Prozent mehr Geld, einen Altersteilzeit-Tarifvertrag und weitere Angleichung der Entgelte an die West-Tarifgebiete. Die Arbeitgeber finden: Alles soll so bleiben, wie es ist.

Holz und Kunststoff: Der Konflikt ist da! Foto: IG Metall

Träumen sie? Im Südwesten begannen bereits <link https: www.igmetall.de holz-und-kunststoff-zweite-runde-startet-mit-warnstreiks-18482.htm external-link-new-window external link in new>Warnstreiks in der Holz- und Kunststoffindustrie.

 

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»Einen so respektlosen Umgang mit unseren berechtigten Forderungen haben wir noch nie erlebt«, kritisiert Verhandlungsführer Markus Plagmann von der IG Metall-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen die Arbeitgeber. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien gut bis sehr gut, so Plagmann. Es gebe Nachholbedarf bei den Entgelten, die zudem zügiger an die Westtarife angeglichen werden müssten. »Altersteilzeit ist absolut notwendig, schon vor dem Hintergrund der Rente mit 67«, betonte der Gewerkschafter. Die Arbeitgeber hätten sich in den Fragen von Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie alternsgerechter Arbeit nur wenig bewegt.

 

Fazit der Arbeitgeber Holz/Kunststoff

So sehen die Arbeitgeber die Welt: Die Arbeitnehmer in den sächsischen Betrieben sind glücklich, es gebe keine Probleme mit Überlastungen, vor allem nicht im Alter. Individuelle Lösungen seien bisher immer gefunden worden. Wer diese ablehnte, könne ja woanders arbeiten. Wirtschaftlich gehe es in Sachsen bergab, und der letzte Tarifabschluss war so gut, dass er aktuell nicht verbessert werden müsste. Überdiess müsse die »ewige Gängelung mit den Westtarifen« ein Ende haben. Auch für Tarifverträge gelte: Andere Länder, andere Sitten.

Darauf haben die Metallerinnen und Metaller passende Antworten: Zur zweiten Verhandlung für Sachsen am 29. Februar.

 

 

Konflikt weitet sich aus

Im Februar werden die Tarifverträge auch für Berlin und Brandenburg gekündigt, auch erste betriebliche Verträge sind betroffen. Dann nimmt die IG Metall auch mit den Arbeitgebern in Berlin und Brandenburg Tarifverhandlungen auf.

Von: md

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