Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Angleichung Ost: Tarifverhandlung mit dem VME erneut ergebnislos unterbrochen

10.05.2021 | Die siebte Tarifverhandlung mit dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie für Berlin-Brandenburg (VME) endete am Nachmittag des 10. Mai ergebnislos. Der VME hat den Kompromissvorschlag der IG Metall zur Lösung der Angleichung Ost zurückgewiesen. Am 11. Mai verhandelt die IG Metall ab 10 Uhr mit dem sächsischen Arbeitgeberverband (VSME). Einen Tag später berät der IG Metall-Vorstand das weitere Vorgehen.

Die Angleichung brennt die Beschäftigten im Bezirk – wie hier im Bild bei Mahle in Wustermark – besonders unter den Nägeln. Foto: Volker Wartmann

Über mehrere Stunden hatte die IG Metall am Montag mit dem VME verhandelt – erneut ergebnislos. „Ich bin zutiefst enttäuscht über den offenbar mangelnden Gestaltungswillen des VME“, sagte Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Der letzte Vorschlag des VME am Nachmittag war kein Angebot zum Einstieg in die Angleichung und damit eine Rolle rückwärts.“

Bereits am vergangenen Freitag, 7. Mai, hatten IG Metall und VME über mehrere Stunden bis in die Abendstunden verhandelt. Streitpunkt in der im Bezirk immer noch laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ist mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung die Angleichung Ost. Die Beschäftigten wollen nicht länger wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden und endlich die gleichen Arbeitsbedingungen haben wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Für gleiches Geld arbeiten die Beschäftigten im Westen dort drei Stunden in der Woche weniger. Um dies auszugleichen, fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen ein Tarifliches Angleichungsgeld. Dabei ist die IG Metall zu großen Kompromissen bereit und verlangt nicht, dass die Arbeitgeber die Differenz von 8,5 Prozent in einem Schritt stemmen. Ein erster Schritt aber, so die IG Metall und mit ihr die 290.000 Beschäftigten der IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen, muss endlich erkennbar werden. Dafür haben sich seit dem 20. April rund 81.000 Metallerinnen und Metaller allein in der dritten Warnstreikwelle an ganztägigen Warnstreiks und Aktionen beteiligt.

Am Dienstag, 11. Mai, verhandelt die IG Metall ab 10 Uhr mit dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME in Chemnitz. „Jetzt kommt es auf die sächsischen Arbeitgeber an, ob sie bereit sind, mit uns eine Lösung zu finden“, erklärte Birgit Dietze.

Der IG Metall-Vorstand berät am Morgen des 12. Mai über das weitere Vorgehen.

Forderungen der IG Metall
Die IG Metall fordert ein Volumen von 4 Prozent für Entgelterhöhungen oder zur Beschäftigungssicherung. Außerdem geht es um Zukunftstarifverträge, um die Transformation zu gestalten, und tariflich verbesserte Übernahmeregeln für Ausgebildete.
Dazu fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen für die rund 290.000 Beschäftigten (110.000 in Berlin-Brandenburg und 180.000 in Sachsen) ein Tarifliches Angleichungsgeld, damit 30 Jahre nach der Wiedervereinigung endlich Schluss ist mit der Ungleichbehandlung der Beschäftigten in Ost und West.
„Die IG Metall hat die Forderung nach dem Tariflichen Angleichungsgeld im Rahmen ihrer Gesamtstrategie bewusst nur in Berlin-Brandenburg und Sachsen aufgestellt. Daher sind die jetzt erfolgenden Pilotübernahmen in anderen Tarifgebieten keine Referenz“, so Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen.

 

Von: tt

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