Tarifrunde Stahl Ost

Beschäftigte in Eisenhüttenstadt starten mit feuriger Protestaktion in die Tarifrunde

01.03.2021 | 1.März, 0 Uhr – Fackeln, Leuchtfeuer und Feuertonnen: Mit einer feurigen Protestaktion sind die Kolleginnen und Kollegen von Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt – coronakonform mit Abstand und Maske – in die Tarifrunde der Eisen- und Stahlindustrie gestartet. Pünktlich um Mitternacht demonstrierten die Beschäftigten eindrucksvoll, dass sie bereit und fähig sind, trotz aller Widrigkeiten für ihre Tarifforderungen zu kämpfen.

Punkt 0 Uhr starteten die Beschäftigten von Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt mit einer feurigen Protestaktion in die Tarifrunde. Fotos: IG Metall

Auch die coronabedingten Einschränkungen, so die Botschaft der Kolleginnen und Kollegen vor Tor 1 des Stahlwerks von Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt, können sie nicht davon abhalten, für ihre berechtigten Forderungen einzustehen. Die Friedenspflicht endete in der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März um 0 Uhr. Die erste Verhandlung mit den Arbeitgebern der ostdeutschen Stahlindustrie ist für den Nachmittag des 1. März anberaumt.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten in der ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie ein Volumen von vier Prozent mehr Geld, um die Einkommen zu stärken und um Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zu finanzieren. Außerdem will die Gewerkschaft die Übernahme von Auszubildenden sichern und auch die dual Studierenden in die Tarifverträge einbeziehen. Die IG Metall fordert zudem die Verlängerung des Tarifvertrags zur Altersteilzeit und des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung.

„In diesen unsicheren Zeiten hat für uns die Sicherung der Arbeitsplätze oberste Priorität“, sagt Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg. „Mit der Forderung über ein Volumen von moderaten vier Prozent reagiert die IG Metall auf die unterschiedliche, wirtschaftliche Lage in den Unternehmen. In Krisenbetrieben soll das Geld gezielt für die Beschäftigungssicherung eingesetzt werden.“

„Uns ist bewusst, dass die Stahlhersteller, bedingt durch die Coronakrise im ersten Halbjahr 2020, zum Teil erhebliche Einbußen hatten“, so Dirk Vogeler, Betriebsratsvorsitzender beim Stahlwerk Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt. „Die stark angestiegene Nachfrage schon im zweiten Halbjahr 2020 hat wieder zu einem deutlichen Anstieg bei der Produktion geführt. Steigende Warmbandpreise und damit auch sehr gute Erlöse für unsere Flachstahlprodukte wirken positiv. Daher sind die Tarifforderungen der IG Metall auch für unsere rund 2700 Beschäftigten angemessen.“

Die Tarifverträge in der ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie betreffen insgesamt rund 8.000 Beschäftigte. Die IG Metall hat die alten Tarifverträge fristgerecht gekündigt.

Weitere Fotos zur Aktion gibt es auf der Homepage der IG Metall Ostbrandenburg.

 

Von: kk

Unsere Social Media Kanäle