IG Metall: Härtere Gangart in Tarifrunde nach provokanten Gegenforderungen der Arbeitgeber

28.04.2012 | Die IG Metall stellt sich nach provokanten Forderungen der Arbeitgeber auf eine harte Tarifrunde ein. Bei einem Treffen in Berlin bekräftigten Metallerinnen und Metaller: Sie wollen alle drei Forderungen nach Entgelt, Übernahme und fairer Leiharbeit gleichberechtigt durchsetzen. "Nach monatelangen Vorgesprächen und drei Tarifverhandlungen haben sich die Metallarbeitgeber keinen Zentimeter auf uns zu bewegt. Vielmehr verschärften sie den Konflikt in dieser Woche durch unannehmbare Gegenforderungen", sagte IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel, der auch Verhandlungsführer ist.

Foto: Transit Berlin/Polentz

So wollten sie die Förderung benachteiligter Jugendlicher nur unterstützen, wenn die IG Metall auf die Forderung nach unbefristeter Übernahme verzichtet. Sollen bei den Verhandlungen mit den Leiharbeitgebern höhere Branchenzuschläge erzielt werden, wollten die Metallarbeitgeber "darüber bei den Lohnprozenten für die Stammbelegschaft reden". Mehr Mitbestimmung bei der Leiharbeit lehnten sie kategorisch ab.  

 

Das Angebot von drei Prozent für 14 Monate bedeute auf zwölf Monate umgerechnet nur 2,57 Prozent - knapp über der Inflationsrate. "Das ist eine Missachtung der Arbeit Tausender Metallerinnen und Metaller, die den Unternehmen mit Verzicht durch die Krise geholfen haben. Wir wollen nichts geschenkt, wir wollen unseren Anteil." Die Unternehmen hätten die Wirtschaftskrise so gut gemeistert, dass 2011 eines der besten Jahre in der Geschichte der Bundesrepublik wurde. Für 2012 würden ebenfalls gute Prognosen gestellt.

 

"Unsere Tarifrunde steht im Zeichen der Solidarität, der Teilhabe und der Zukunftssicherung", sagte Höbel. Mit ihrer Gegenattacke in dieser Woche entfernten sich die Arbeitgeber immer weiter von einer schnellen Lösung des Konflikts, sondern verschärften diesen, so Höbel.

Von: md

Unsere Social Media Kanäle