IG Metall sieht sich in Tarifforderung bestätigt: Leiharbeiter in Sachsen erhalten 58 Prozent weniger Geld als Stammbeschäftigte

08.05.2012 | Neue Zahlen des statistischen Landesamts Sachsen bestätigen: Leiharbeit wird in immer mehr Firmen zum Lohndumping missbraucht. Die Forderung der IG Metall an die Verleihunternehmen, den Leiharbeitskräften mehr Geld zu zahlen, ist überaus berechtigt. Das gleiche gilt für mehr Mitbestimmung der Betriebsräte bei Leiharbeit im Unternehmen. Diese will die IG Metall in der aktuellen Tarifrunde durchsetzen, um Missbrauch bei Leiharbeit zu verhindern.

Leiharbeiter in Sachsen erhalten 58 Prozent weniger Geld als Stammbeschäftigte. Nach Angaben des statistischen Landesamts in Kamenz beträgt ihr durchschnittlicher Bruttojahresverdienst 19 635 Euro – das sind 11 410 Euro weniger, als eine Stammkraft in Sachsen verdient.

 

Erschwerend kommt hinzu: Der Durchschnittswert von 1 636 Euro Monatsbrutto in der Leiharbeit erfasst auch die besser verdienenden Innendienstmitarbeiter und Disponenten, so dass die tatsächlichen Löhne der Leiharbeiter noch erheblich niedriger ausfallen dürften.

 

Vollzeitbeschäftigte im produzierenden Gewerbe in Sachsen verdienten 2011 inklusive aller Sonderzahlungen im Durchschnitt 31 045 Euro im Jahr. Im Bundesdurchschnitt verdienen Beschäftigte in Vollzeit 39 732 Euro brutto im Jahr, also 28 Prozent mehr.

 

Von: md

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