Angleichung Arbeitszeit Ost

Mercedes-Beschäftigte in Ludwigsfelde fordern die 35 - und mehr Gerechtigkeit

20.06.2019 | Drei Stunden mehr Freizeit pro Woche – die Beschäftigten bei Mercedes-Benz in Ludwigsfelde wüssten die Zeit zu nutzen. Auf einer Betriebsversammlung machten sie sich am Donnerstag, 20. Juni, deshalb einmal mehr für die Angleichung der Arbeitszeit im Osten stark – und für mehr Gerechtigkeit.

Forderungskekse gab es auf der Betriebsversammlung von Mercedes in Ludwigsfelde.

Postkarten mit vielen Ideen, wie drei Stunden mehr Freizeit genutzt werden könnten

Gute Gründe für die 35 - Fotos: IG Metall

Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsfelde, und Thomas Rackwitz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Mercedes in Ludwigsfelde, berichteten den Kolleginnen und Kollegen vom aktuellen Stand der Verhandlungsgespräche zur Angleichung der Arbeitszeit Ost. Beide sind Mitglieder der Hintergrundkommission.

Die IG Metall-Vertrauensleute hatten den Weg zur Betriebsversammlung zuvor eindrucksvoll mit Fußbodenzeitungen gepflastert. Dass die Kolleginnen und Kollegen die drei Stunden mehr Freizeit, die sie bislang noch Woche für Woche mehr arbeiten als die Beschäftigten in Westdeutschland, gut gebrauchen können, ergab die Auswertung einer Postkartenaktion. Vertrauensleute und Betriebsräte hatten von den Kolleginnen und Kollegen Postkarten bekommen, auf denen sie notieren konnten, was sie mit den drei gewonnenen Stunden anstellen würden, wenn die Arbeitszeit nicht mehr 38 Stunden pro Woche beträgt, sondern wie im Westen 35 Stunden.

Für das leibliche Wohl war während der Betriebsversammlung ebenfalls gesorgt: Es gab Kekse, verziert mit dem, was die Beschäftigten im Osten fordern: die 35! Ein Versprechen nahmen die Beschäftigten am Ende der Betriebsversammlung ebenfalls mit: Betriebsrat und Vertrauensleute werden nicht locker lassen, um den Weg zur 35-Stunden-Woche mit oder ohne Flächentarif weiterzugehen.

Am Freitag, 21. Juni, startet gegen 17 Uhr das 6. Gespräch zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland mit den Arbeitgebern im Kongresshotel Potsdam am Templiner See. „Wir fordern die soziale Angleichung für die Metall- und Elektroindustrie Ostdeutschlands in der wichtigen Arbeitszeitfrage“, sagt Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Unsere Vorschläge vereinbaren zusätzliche Produktionsflexibilität und Zeitteilhabe der Arbeitnehmer und stärken damit attraktive Arbeitsbedingungen und den Flächentarifvertrag.“

Von: kk

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