Nextira-One Teltow: Protest gegen Einkommensverluste

07.02.2012 | Ärger beim IT-Dienstleister Nextira One: Die Beschäftigten des weltweit agierenden Unternehmens protestierten am 6. Februar vor der Deutschland-Zentrale in Teltow bei Berlin gegen Einkommensverluste. Sie begleiteten damit Gespräche zwischen der IG Metall Potsdam und der Firmenleitung. Auch Kollegen aus anderen deutschen Standorten beteiligten sich am Protestmarsch. Was bringt sie auf die Palme?

Protest in Teltow: Die Belegschaft von Nextira One ist alarmiert

Grund für den großen Unmut der  Belegschaft ist die Ankündigung der Chefs, in den kommenden Jahren je zehn Millionen Euro einzusparen - auf Kosten der Beschäftigten. Das geht gar nicht, sagt Stephanie Jahn von der IG Metall Potsdam: "Die Kollegen müssten dann verzichten: auf Weihnachtsgeld, auf zusätzliches Urlaubsgeld, auf Tariferhöhungen." Die Belegschaft übe schon seit Jahren Verzicht, um Jobs zu sichern. Erst im Juni 2011 hatten IG Metall und Nextira One eine Sondervereinbarung geschlossen. Diese  sichert sieben Standorte und schließt betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2012 aus. Im Gegenzug akzeptierten die Beschäftigten, vom alten Standort aus Westberlin nach Teltow kamen, statt eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 38 Stunden, wie es in Ostdeutschland üblich ist. 

 

"Kaum ist die Tinte trocken, kommt die nächste Forderung", kritisiert Jahn. Die Belegschaft wolle zunächst sehen, ob die Firmenleitung auch eine Zukunftsperspektive vorlegen kann. Das Unternehmen mit insgesamt 800 Beschäftigten und 180 Millionen Euro Jahresumsatz ist nicht an den Flächentarif gebunden und gehört zu den führenden Anbietern von Kommunikationslösungen. Die Fachleute von Nextira bauen für Firmen und Behörden Netzwerke auf, installieren und warten Telefon- und Computeranlagen oder beheben Software-Pannen. 

 

Die Deutschland-Zentrale von Nextira wurde vor einem Jahr von Westberlin ins Brandenburgische Teltow verlegt. Das Land fördert die Ansiedlung mit 9,8 Millionen Euro, die in diesen Tagen für die Schaffung von Jobs überwiesen werden, heißt es aus der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Eine Auflage lautet: Die 334 am Standort Teltow geschaffenen Arbeitsplätze müssen wenigstens fünf Jahre bleiben.

Von: md

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