Tarifrunde im Kfz-Handwerk

Warnstreik in der Renault-Niederlassung in Berlin-Tempelhof

07.06.2021 | Warnstreik in der Renault-Niederlassung in Berlin-Tempelhof: Gut drei Dutzend Metallerinnen und Metaller sorgten in der laufenden Tarifrunde des Kfz-Handwerks am Montag, 7. Juni, für Bewegung. Vor der dritten Verhandlungsrunde am 9. Juni in Berlin-Schönefeld haben ihre Arbeit vorübergehend niedergelegt und so den Druck auf die Arbeitgeber erhöht.

Die Beschäftigten der Renault-Niederlassung in Berlin-Tempelhof machten den Auftakt der Warnstreiks im Kfz-Handwerk. Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Trotz Coronapandemie und Lockdown haben die Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten und im Service unter erschwerten Bedingungen gearbeitet, teilweise sogar mit Maske. Nahezu alle Betriebe haben im vergangenen Jahr ein gutes Werkstattgeschäft gemeldet, „einige Unternehmen berichteten sogar von hervorragenden Ergebnissen“, sagte Bodo Grzonka, Verhandlungsführer der IG IG Metall. „Die Beschäftigten mussten teilweise wegen der guten Auftragslage sogar Überstunden leisten. Da ist es mehr als recht und billig, dass sie, die die Profite mit ihrer Arbeit einfahren, auch daran beteiligt werden.“

Die IG Metall fordert für die rund 37.000 Beschäftigten in Berlin-Brandenburg und Sachsen eine Erhöhung der Entgelte um vier Prozent und eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem sollen noch offene Punkte aus der Tarifrunde 2019 geklärt werden, wie etwa die Fortsetzung der Übernahmeregelung oder gleiche Nachtschichtzuschläge. Bislang haben die Arbeitgeber in den ersten beiden Verhandlungen jedoch noch nichts auf den Tisch gelegt, die Verhandlungen endeten ergebnislos.

„Gute Arbeit gibt es nicht zum Nulltarif“, erklärte Burkhard Bildt, der für das Kfz-Handwerk zuständige Gewerkschaftssekretär der IG Metall Berlin. „Daher werden wir den Druck jetzt weiter gezielt erhöhen, damit die Arbeitgeber sich bewegen.“

Die IG Metall ruft die Beschäftigten in den Betrieben des Kfz-Handwerks auch in den kommenden Tagen zu Warnstreiks auf, damit die Arbeitgeber sich am Verhandlungstisch bewegen. Dass Warnstreiks auch unter Coronabedingungen möglich sind, haben die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie und auch der Stahlindustrie in den zurückliegenden Monaten deutlich unter Beweis gestellt. „Auch die Kolleginnen und Kollegen im Kfz-Handwerk sind kreativ und kampffähig“, so Bodo Grzonka. „Das werden sie so lange unter Beweis stellen, bis die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen.“  

Mehr Fotos vom Warnstreik bei Renault in Berlin-Tempelhof gibt es auf der Internetseite der IG Metall Berlin.

 

Von: tt

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