04.11.2024 | Kämpferische Stimmung auch in der zweiten Warnstreik-Woche: Am Tag vor den nächsten Tarifverhandlungen machten die Metallerinnen und Metaller in Berlin, Brandenburg und Sachsen mit Arbeitsniederlegungen Druck auf die Arbeitgeber. Mit Warnstreiks bei Mercedes Benz in Berlin und Ludwigsfelde, bei Pierburg und Bosch in Berlin, bei Alstom in Hennigsdorf, bei Gestamp in Ludwigsfelde und bei zahlreichen weiteren Betrieben bekräftigten sie ihre Forderung. In Sachsen zogen Warnstreikende von Koenig & Bauer, LTB Leitungsbau, TK Aufzüge und Auma Drives in einem Demonstrationszug durch Radebeul/Coswig.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer für Berlin-Brandenburg und für Sachsen: „Am Dienstag haben die Arbeitgeber die Chance, mit einem deutlich verbesserten Angebot Bewegung in die zähen Verhandlungen zu bringen und einen Abschluss zu ermöglichen. Die Beschäftigten haben heute erneut die klare Botschaft ausgesandt: Wir wollen mehr Entgelt und wir wollen es früher und mit kürzerer Laufzeit. Das bisher vorgelegte Angebot reicht hinten und vorne nicht. Es wäre ein Krisenverstärker und missachtet die Lage der Beschäftigten. Wir werden daher auch an dem Verhandlungstag die Warnstreiks fortsetzen – wenn nötig auch darüber hinaus.“
Zum Hintergrund: In der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie fordert die IG Metall sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen. Die Arbeitgeber schlagen eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 vor. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.