05.11.2024 | Am Tag der Verhandlungen zog schon die Nachtschicht bei BMW in Leipzig mit 1500 Kolleginnen und Kollegen vors Tor. Am Morgen traten die Beschäftigten in vielen weiteren Betrieben in den Ausstand: bei Stadler, G-Elit und GE Power in Berlin genau wie bei TKE, Kone, OTIS und Schindler, bei Carl Zeiss in Dresden, bei Alstom in Görlitz oder bei Techne Kirow/MSG in Leipzig. Vorm Verhandlungsort im IG Metall-Bildungszentrum in Berlin am Pichelssee demonstrierten 100 Metallerinnen und Metaller mit einer Protestaktion ihre Entschlossenheit. Draußen Bewegung, drinnen Stillstand: Die Arbeitgeber legten am Morgen in den Verhandlungen für Berlin-Brandenburg kein verbessertes Angebot vor. Am Nachmittag standen die Verhandlungen für Sachsen an.
Zähes Ringen im Tarifkonflikt für die 100.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin-Brandenburg. Zu der dritten Verhandlung im IG Metall-Bildungszentrum in Berlin am Pichelssee hatten die Arbeitgeber kein neues Angebot mitgebracht.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführer: „Am Verhandlungstisch tut sich bei den Arbeitgebern wenig, in den Betrieben bei den Beschäftigten umso mehr. Wir brauchen weitere Warnstreiks, um mit einem guten Abschluss die Kaufkraft der Beschäftigten und Auszubildenden zu stärken. Unverzichtbar für einen Durchbruch sind deutliche Fortschritte bei Höhe und Zeitpunkt der Tarifsteigerung und eine Verkürzung der Laufzeit. Wir werden die Warnstreiks unvermindert fortsetzen.“
Zum Hintergrund: Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen. Die Arbeitgeber schlagen neun Nullmonate vor, dann eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.