06.09.2024 | In den Betrieben starten dieser Tage die neuen Azubis und dualen Studierenden ins Berufsleben. Ein wichtiger Zeitpunkt, sie für ihre Interessensvertretung zu gewinnen. Denn die Junge IG Metall hat viel für sie zu bieten!
Ein ganzes Wochenende verbrachte die junge IG Metall im Bezirk in diesem Sommer bei einem gemeinsamen Aktivencamp am Pichelssee in Berlin, um ihre Themen voranzutreiben, sich auf die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie vorzubereiten, Pläne zu schmieden und sich untereinander zu vernetzen. Wie wichtig dieser Austausch für die betriebliche Arbeit ist, betonte der 21-jährige Philip Salomon, Industriemechaniker und JAV-Vorsitzender beim Volkswagen Motorenwerk in Chemnitz: »Die Probleme und Schwierigkeiten, die wir in unseren Betrieben haben, ähneln einander oft. Im Camp können wir gemeinsam Lösungen entwickeln.« Diesen Punkt unterstrich auch Michele Herrmann, Zerspanungsmechanikerin im dritten Ausbildungsjahr und JAV-Mitglied bei Ohst Medizintechnik in Rathenow: »Es ist toll, bei anderen zu sehen, wie viel im Betrieb gemeinsam zu erreichen ist. Das motiviert ungemein für die eigene Arbeit.«
JAV-Wahlen
Eigene Arbeit – das bedeutet vor allem persönliches Engagement im Betrieb. Denn wenn es um Themen wie die Ausbildungsqualität geht, wissen die Jugend- und Auszubildendenvertreterinnen, -vertreter und jungen Vertrauensleute am besten, wo der Schuh drückt. Ein zentrales Thema ist derzeit, die Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) im Betrieb im kommenden Herbst gut vorzubereiten. »Wir Jungen werden im Unternehmen nur gehört, wenn wir unsere Stimme erheben«, sagte der 24-jährige Lennart Branz, der im Qualitätsmanagement bei Siemens Energy in Berlin-Spandau arbeitet. Er unterstrich, dass junge Menschen »die Zukunft unserer Unternehmen« seien. Darum müssten sich die Jungen in den Betrieben und in der Gewerkschaft engagieren: »Das funktioniert am besten mit einer aktiven und schlagkräftigen JAV.« Das bestätigte auch Yvette Höppner, 21-jährige Mechatronikerin aus Chemnitz. »Zu Beginn unserer Ausbildung waren wir mehr oder weniger auf uns allein gestellt«, sagt sie. Mit Unterstützung des Betriebsrats gründete sie gemeinsam mit anderen Auszubildenden eine JAV im Betrieb. »Mit unserer Initiative haben wir erreicht, dass die Ausbilder sich anschließend noch mehr um uns gekümmert haben«, berichtete Yvette.
Aktiv für 170 Euro
JAV-Arbeit bedeutet auch, sich aktiv mit der IG Metall für überbetriebliche Belange einzusetzen. Das wird auch bei der diesjährigen Jugendforderung in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie deutlich: die überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung. Sie sind bereit, dafür auch lautstark zu streiten (siehe Interview). Das verdeutlichten sie, indem sie spontan mehrere Transparente mit knackigen Slogans sprühten und ein Mobilisierungsvideo zum Tarifauftakt am 14. September produzierten.
Klare Kante gegen rechts
Die zunehmenden rechten Tendenzen in der Gesellschaft beschäftigen die
IG Metall Jugend ebenfalls. »Klare Kante zu zeigen und mit Aufklärung, Bildungsarbeit und Zivilcourage unsere Werte nach außen zu tragen, ist heute wichtiger denn je«, sagt Jörg Ullrich, zuständig für die junge IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen. »Durch unsere wirkungsvolle und moderne Betriebspolitik machen wir Veränderung durch Mitbestimmung konkret und positiv erlebbar.« Mit Blick auf die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen appellierte er: »Seid laut, engagiert Euch, geht auf die Straße. Aber vor allem: Wählt keine Nazis.«
Mit ihrer Arbeit wirkt die IG Metall im Bezirk Tag für Tag rechten Tendenzen entgegen. »Wir gehen die Transformation in den Betrieben und in der Gesellschaft mit den Impulsen der jungen Generation an«, sagte Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen. »Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen können stolz auf das sein, was sie als IG Metall Jugend bewegen und verändern. Jeden Tag gestalten wir so gemeinsam Zukunft und zeigen, was es bringt, sich aktiv zu engagieren und einzumischen.«