Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Mahle-Beschäftigte kämpfen mit drittem ganztägigen Warnstreik für die Angleichung Ost

30.04.2021 | Dritter ganztätiger Warnstreik innerhalb von anderthalb Wochen: Die Beschäftigten von Mahle Filtersysteme in Wustermark demonstrierten auch am letzten Tag im April, dass sie in dieser Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie nicht lockerlassen und geschlossen hinter der Forderung zur Angleichung Ost stehen.

Dritter ganztägiger Warnstreik in anderthalb Wochen: Die Beschäftigten von Mahle in Wustermark kämpfen für Gerechtigkeit, für die Angleichung Ost. Foto: Volker Wartmann

Nachdem auch die fünfte Tarifverhandlung mit dem Arbeitgeberverband Berlin-Brandenburg (VME) am 27. April ergebnislos geendet hatte, legten die Metallerinnen und Metaller bei Mahle am Freitag, 30. April, die Arbeit ab 6 Uhr in der Früh erneut ganztägig nieder.

Deutlich wurde beim Warnstreik der Kolleginnen und Kollegen einmal mehr, dass sie keinerlei Verständnis für die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber haben. Niemand versteht, warum sie mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung weiter darauf bestehen, die Ungleichbehandlung der Beschäftigten in Ostdeutschland aufrechtzuerhalten.  

„Ich bin erschrocken darüber, dass unser Arbeitgeberverband Berlin-Brandenburg zum wiederholten Male nicht bereit ist, auch nur über ein mögliches Instrument zur Angleichung Ost an West zu reden“, sagte David Schmidt, Betriebsratsvorsitzender bei Mahle in Wustermark und Mitglied des Gesamtbetriebsrats bei Mahle. „Wir können und werden nicht ohne Ergebnis den Fuß vom Gas nehmen können: Das hat nicht nur mit den bevorstehenden Betriebsratswahlen und Bundestagswahlen zu tun, sondern auch damit, dass der Ruf nach Gerechtigkeit immer lauter wird.“

Mehr Informationen und weitere Fotos vom dritten ganztägigen Warnstreik bei Mahle in Wustermark gibt es auf der Internetseite der IG Metall Potsdam-Oranienburg.

Forderungen der IG Metall
Die IG Metall fordert ein Volumen von 4 Prozent für Entgelterhöhungen oder zur Beschäftigungssicherung. Außerdem geht es um Zukunftstarifverträge, um die Transformation zu gestalten, und tariflich verbesserte Übernahmeregeln für Ausgebildete.
Dazu fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen für die rund 290.000 Beschäftigten (110.000 in Berlin-Brandenburg und 180.000 in Sachsen) ein Tarifliches Angleichungsgeld, damit 30 Jahre nach der Wiedervereinigung endlich Schluss ist mit der Ungleichbehandlung der Beschäftigten in Ost und West.

„Die IG Metall hat die Forderung nach dem Tariflichen Angleichungsgeld im Rahmen ihrer Gesamtstrategie bewusst nur in Berlin-Brandenburg und Sachsen aufgestellt. Daher sind die jetzt erfolgenden Pilotübernahmen in anderen Tarifgebieten keine Referenz“, so Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen.

 

Von: tt

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