Tarifrunde Metall und Elektro

Nach den enttäuschenden Verhandlungen: Metallerinnen und Metaller erhöhen Druck

06.11.2024 | In der Region Chemnitz nehmen die Warnstreiks Fahrt auf. In Berlin ziehen 1500 Warnstreikende in einem Sternmarsch zur zentralen Kundgebung in Spandau. In Blankenfelde-Mahlow treten die Beschäftigten von Rolls-Royce in den Ausstand. Am Tag nach den enttäuschenden Verhandlungen ohne neues Arbeitgeber-Angebot geben die Metallerinnen und Metaller die Antwort: Sie erhöhen an diesem Mittwoch mit weiteren Warnstreiks den Druck.

Warnstreiks in Chemnitz: Die Beschäftigten sind unzufrieden mit dem Angebot der Arbeitgeber. (Bilder: IGM)

Jede Menge los in Spandau vor den Betrieben - wie hier bei BMW. (Bilder: Igor Pastierovic)

Markus Kapitzke, Betriebsratsvorsitzender im BMW Motorradwerk.

Warnstreik bei der FläkGroup in Wurzen.

...und hier bei MAHLE Behr Kirchberg...

Warnstreik bei Rolls-Royce in Dahlewitz. (Fotos: IG Metall)

...und bei Pierburg Pump Technologie in Hartha.

Aktive Mittagspause bei Siemens Energy in Dresden.

Allein in Berlin sind an diesem Mittwoch zwölf Belegschaften zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Am Morgen zogen bereits 1500 Warnstreikende von BMW, Rhenus, Osram, Innomotics, Siemens Energy Global, Siemens AG Schaltwerk, Siemens Mobility Spandau, Siemens Niederlassung Berlin, Siemens Energy Außenstelle und BSH Hausgeräte zu einer gemeinsamen Kundgebung vor dem Berliner Hauptquartier von Siemens in Spandau. Auch die Beschäftigten vom Siemens Gasturbinenwerk und von Siemens Mobility beteiligen sich heute an den Warnstreiks. In Brandenburg demonstrierten die Beschäftigten von Rolls-Royce in Blankenfelde mit Warnstreiks ihre Entschlossenheit, genau wie in vielen anderen Betrieben. In Sachsen nahmen die Warnstreiks beispielsweise in Chemnitz Fahrt auf, mit Arbeitsniederlegungen bei Siemens, thyssenkrupp Automation Engineering, thyssenkrupp Dynamic Components Chemnitz und Bosch Rexroth AG Industrial Hydraulics.

Dirk Schulze, IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter: „In den Verhandlungen stehen die Arbeitgeber nach wie vor auf der Bremse. Sie müssen jetzt ihr Angebot deutlich verbessern mit einer höheren und früheren Entgeltsteigerung und einer kürzeren Laufzeit. Dann können wir zu einem Abschluss kommen.“ 

Zum Hintergrund: Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen.  Die Arbeitgeber schlagen neun Nullmonate vor, dann eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.

 

 

Von: ms

Immer auf dem laufenden bleiben