21.06.2024 | Sieben Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr in der Ausbildung: Mit dieser Forderung geht die IG Metall nach einem Beschluss der Tarifkommissionen für Berlin, Brandenburg und Sachsen im September in die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie. Zudem solle eine soziale Komponente die unteren Entgeltgruppen entlasten. Und die IG Metall will eine Ausweitung der Wahlmöglichkeiten zwischen Geld und Zeit erreichen. „Alle Forderungen von Arbeitgebern nach einer Lohnpause weisen die Beschäftigten nachdrücklich und entschieden zurück. Die Menschen brauchen mehr Geld. Dies nutzt auch der wirtschaftlichen Erholung“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze.
Intensive Diskussion in der Sitzung der Tarifkommissionen in Dresden. Für die Jugend betonten mehrere Aktive, dass für sie die Forderung nach 170 Euro mehr für die Auszubildenden die Untergrenze darstellt. Auf jeden Fall erwarteten sie die volle Solidarität der gesamten Organisation, um die 170 Euro durchzudrücken. Auch zu den sieben Prozent erklärten mehrere Teilnehmende, dass sie sich mehr hätten vorstellen können. Andere verwiesen aber auch auf die schwierige wirtschaftliche Lage in ihrem Betrieb.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer für Berlin, Brandenburg und Sachsen, verwies darauf, dass die gemeinsame Forderung die unterschiedlichen Ausgangspositionen in den Betrieben und die unterschiedlichen Meinungen und Erwartungen aufgreife. Dirk Schulze: „Die Beschäftigten brauchen nach den kräftigen Preissteigerungen ein deutliches Lohnplus zur Stabilisierung ihrer Kaufkraft. Die Einmalzahlungen vom letzten Tarifabschluss sind aufgezehrt und der hohe Inflationssockel ist geblieben. Die Kolleginnen und Kollegen haben einen dauerhaften Ausgleich durch eine kräftige Steigerung ihrer Monatsentgelte verdient. Das können sich die Unternehmen auch leisten. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Darüber kann die schwierige Lage einzelner Betriebe nicht hinwegtäuschen. Und die jungen Leute in der Ausbildung wollen nicht länger auf einen Zweitjob oder finanzielle Hilfe ihrer Eltern angewiesen sein. Diese Forderung ist angemessen. Damit zeigt die IG Metall Augenmaß und Verantwortung.“
In den Tarifkommissionen der IG Metall sind die Metallerinnen und Metallern aus den Betrieben vertreten. Nach den Beschlüssen der regionalen Tarifkommissionen verabschiedet der IG Metall-Vorstand am 9. Juli die bundesweite Forderung. Die ersten Verhandlungen für die 3,9 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie starten in den einzelnen Tarifgebieten Mitte September. Unser Tarifauftakt ist am Samstag, 14. September, in Potsdam.