Tarif/Astronergy

Warnstreik für Tarifvertrag bei Astronergy

12.04.2017 | Mit einem sechsstündigen Warnstreik haben rund 130 Metallerinnen und Metaller am Mittwoch beim Solarananlagenhersteller Astronergy in Frankfurt (Oder) ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck verliehen.

Warnstreik bei Astronergy Frankfurt (Oder) am 12. April Foto: Christian von Polentz, transitfoto.de

Warnstreik bei Astronergy Frankfurt (Oder) am 12. April Foto: Christian von Polentz, transitfoto.de

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Von vier bis zehn Uhr morgens standen die 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor dem Tor von Astronergy  – kraftvoll unterstützt von Kolleginnen und Kollegen aus der Region – ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, VEO und Holzwerkstoffe Beeskow hatten Abordnungen geschickt. Ihre Botschaft: Tarifverträge gehören zu einer modernen Wirtschaft, dafür streiten wir und halten zusammen. "Unsere Arbeit ist mehr wert als ein Appel und ein Ei", stand auf Transparenten und Plakaten.

 

Der Betrieb wurde Ende 2013 aus der Insolvenz der Conergy an die chinesische Chint-Gruppe verkauft. Die neuen Investoren verweigern seit Jahresbeginn Tarifverhandlungen, mit denen die IG Metaller im Betrieb ihre Bezahlung und sonstige Arbeitsbedingungen verlässlich regeln wollen. Mit der Bewegung für einen Tarifvertrag ist die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder deutlich gestiegen, konstatierte der Erste IG Metall-Bevollmächtigte von Ostbrandenburg, Peter Ernsdorf. Sein Urteil:  "Die Zeiten der Duldsamkeit sind vorbei. Der Warnstreik, die regionale Unterstützung und der Zulauf an Mitgliedern sind klare Signale an die Geschäftsführung von Astronergy, dass die Leute sich nichts mehr gefallen lassen", so Ernsdorf.

 

Die IG Metall erwartet jetzt, dass die Astronergy-Geschäftsführung in konstruktive Verhandlungen über einen Tarifvertrag eintritt. Die Durchschnittseinkünfte vieler Beschäftigter, vor allem in der Produktion, sind so niedrig, dass sie ihr Einkommen mit staatlicher Hilfe aufstocken müssen.

Von: md

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