Tarifrunde Metall und Elektro

Warnstreiks starten kraftvoll - für mehr Asche in der Tasche

29.10.2024 | Die Kolleginnen und Kollegen von ZF in Brandenburg an der Havel haben den Start gesetzt: Früh am Morgen legten sie die Arbeit nieder, um Druck zu machen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. „Das war ein ganz starker Start in die Warnstreik-Phase“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Dirk Schulze. „Ich fordere die Arbeitgeber auf, diese klaren Signale aus ihren Belegschaften ernst zu nehmen und rasch ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen.“

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Allein bei BMW in Leipzig traten 2000 Beschäftigte in den Ausstand. (Bild: Felix Adler)

Vor dem Tor: Metallerinnen und Metaller machen Druck bei ZF in Brandenburg an der Havel. (Bilder: M. Riesinger/IGM)

Bezirksleiter Dirk Schulze spricht zu den Kolleginnen und Kollegen.

Entschlossener Einsatz für die Tarifforderung auch beim Mercedes-Werk in Berlin...

...und bei Airbus in Potsdam.

Und die Warnstreik-Welle rollt bereits weiter durch Berlin, Brandenburg und Sachsen. Heute im Laufe des Tages legen die Beschäftigten in verschiedenen Unternehmen in Potsdam, Dresden-Riesa, Berlin, Leipzig und Bautzen die Arbeit nieder. „Mit den Warnstreiks zeigen die Kolleginnen und Kollegen, dass die Arbeitgeber ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen müssen“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Dirk Schulze. „Wir brauchen mehr Asche in der Tasche!"

Deutlich machte Dirk Schulze in seiner Ansprache an die ZF-Kolleginnen und -Kollegen, dass wir uns von dem extrem lauten Klagelied der Arbeitgeber nicht in die Irre führen lassen. "Lohnverzicht rettet keine Arbeitsplätze. Der private Konsum ist das wichtigste Standbein der deutschen Wirtschaft. Da sind sich alle Fachleute einig. Nur die Arbeitgeber haben das noch nicht verstanden." In Potsdam kündigte Steffi Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam-Oranienburg, weitere Aktionen an, falls die Arbeitgeber sich am Verhandlungstisch nicht bewegen. Auf 27 Monate gerechnet hätten sie mickrige 1,7 Prozent angeboten, so Steffi Jahn. "Wir sehen uns wieder, wenn die Arbeitgeber nicht deutlich nachbessern."  

In der kommenden Woche haben sie die Chance dazu. Die dritten Verhandlungen für Berlin-Brandenburg und für Sachsen sind für den 5. November verabredet. Bisher schlagen die Arbeitgeber eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 vor. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen. Das reicht hinten und vorne nicht. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen. Dafür werden die Metallerinnen und Metaller mit weiteren Warnstreiks nachlegen und den Druck falls nötig noch einmal erhöhen. 

 

Von: ms/vw

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