Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Weitere ganztägige Warnstreiks im Bezirk: Vollgas für die Angleichung Ost!

03.05.2021 | Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie sind mit weiteren ganztägigen Warnstreiks in die neue Woche gestartet. Bei Porsche und BMW in Leipzig standen die Bänder am 3. Mai ebenso still wie bei Clarios in Zwickau und bei ZF Getriebe in Brandenburg an der Havel. An allen Standorten machten Metallerinnen und Metaller wieder mächtig Druck, um endlich Bewegung in die regionale Forderung nach einem Tariflichen Angleichungsgeld zu bringen.

Dritter ganztägiger Warnstreik bei ZF in Brandenburg an der Havel: Die Beschäftigten des Automobilzulieferers geben mächtig Gas für die Angleichung Ost.

Thomas Rackwitz (r.) überbrachte Sandro Hoffmann, Betriebsratsvorsitzender bei ZF, solidarische Grüße der Kolleginnen und Kollegen aus dem Mercedes-Benz Werk in Ludwigsfelde.

Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam, hat null Verständnis für die anhaltende Verweigerungshaltung der Arbeitgeber: „Die Trauben hängen so tief, aber der Arbeitgeberverband ist nicht in der Lage, zuzugreifen.“ Fotos (3): Volker Wartmann

Mit ihrem dritten ganztägigen Warnstreik demonstrierten die Kolleginnen und Kollegen bei ZF ab 4 Uhr in der Früh erneut sehr eindrucksvoll, dass sie geschlossen hinter der Kernforderung der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen stehen: Angleichung Ost jetzt!

Zahlreiche Betriebsräte von anderen Unternehmen, Mitglieder des Ortsvorstands der IG Metall-Geschäftsstelle Potsdam sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Bundes- und Landespolitik überbrachten der ZF-Belegschaft an diesem Tag ihre solidarischen Grüße persönlich. Bereits kurz nach Sonnenaufgang war Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, vorbeigekommen, um den Kolleginnen und Kollegen für ihre Ausdauer zu danken. „Es ist wunderbar, dass Ihr heute zum dritten Mal draußen seid und einen ganztägigen Warnstreik macht, um so den Druck nochmals zu erhöhen. Denn diesen Druck brauchen wir auch“, sagte Schulz. „Was Ihr hier im ganzen Bezirk Berlin, Brandenburg und Sachsen mit Euren zahlreichen, ganztägigen Warnstreiks unter diesen Bedingungen der Pandemie gemacht habt, das ist stark, das ist beeindruckend, das ist sensationell. Dafür herzlichen Dank – von mir persönlich und dem ganzen Vorstand.“

Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam, kann die destruktive Blockadehaltung der Arbeitgeber überhaupt nicht nachvollziehen. „Unser Lösungsvorschlag ist konstruktiv und absolut vertretbar. Die Trauben hängen so tief, aber der Arbeitgeberverband ist nicht in der Lage, zuzugreifen“, sagte Jahn. „Wenn die Arbeitgeberseite sich nicht endlich bewegt, geben wir weiter Gas. Klar ist längst: Ohne Druck gibt es keine Bewegung.“

Mehr Informationen und weitere Fotos vom dritten ganztägigen Warnstreik bei ZF Getriebe in Brandenburg an der Havel gibt es auf der Internetseite der IG Metall Potsdam.

Forderungen der IG Metall
Die IG Metall fordert ein Volumen von 4 Prozent für Entgelterhöhungen oder zur Beschäftigungssicherung. Außerdem geht es um Zukunftstarifverträge, um die Transformation zu gestalten, und tariflich verbesserte Übernahmeregeln für Ausgebildete.
Dazu fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen für die rund 290.000 Beschäftigten (110.000 in Berlin-Brandenburg und 180.000 in Sachsen) ein Tarifliches Angleichungsgeld, damit 30 Jahre nach der Wiedervereinigung endlich Schluss ist mit der Ungleichbehandlung der Beschäftigten in Ost und West.

„Die IG Metall hat die Forderung nach dem Tariflichen Angleichungsgeld im Rahmen ihrer Gesamtstrategie bewusst nur in Berlin-Brandenburg und Sachsen aufgestellt. Daher sind die jetzt erfolgenden Pilotübernahmen in anderen Tarifgebieten keine Referenz“, so Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen.

 

Von: tt

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