Tarifrunde Stahl Ost - mit Flugblatt

Verhandlungsergebnis erzielt: Mehr Geld für die Beschäftigten in der ostdeutschen Stahlindustrie

30.03.2021 | Die rund 8000 Beschäftigten in der ostdeutschen Stahlindustrie bekommen mehr Geld. Ende Juni erhalten sie, so die Tarifkommission in der kommenden Woche zustimmt, einmal eine steuerfreie Coronaprämie von 500 Euro, im Dezember gibt es dann noch einmal eine Zusatzzahlung von 250 Euro und im Februar 2022 weitere 250 Euro. Dieses neue tarifliche Zusatzgeld von insgesamt 500 Euro kann auch zur Beschäftigungssicherung in Freizeit umgewandelt werden. Darauf haben sich IG Metall und Arbeitgeber am Abend des 29. März vorbehaltlich der Zustimmung der Tarifkommission geeinigt.

Warnstreik bei Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt – Foto: Volker Wartmann

Aktion der Kolleginnen und Kollegen aus dem Mannesmannröhren-Werk Zeithain mit Unterstützung der Beschäftigten von Feralpi Stahl, den Schmiedewerken Gröditz und BGH Edelstahl Freital – Foto: IG Metall

Die Grafik zeigt, wie das neue Tarifzusatzentgelt in der ostdeutschen Stahlindustrie funktioniert.

Die Tarifkommission hat am 30. März digital getagt und das Ergebnis intensiv beraten. In den kommenden Tagen werden die Mitglieder der Tarifkommissionsmitglieder mit den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben diskutieren, um in der kommenden Woche über die Annahme zu entscheiden.

„Die Beschäftigten haben trotz Coronapandemie hervorragende Arbeit geleistet und die Produktion in den Betrieben am Laufen gehalten. Der Abschluss stabilisiert die Entgeltentwicklung“, sagte Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und IG Metall-Bezirksleiterin in Berlin-Brandenburg-Sachsen.  „Er ist ein ausgewogener und verantwortungsvoller Kompromiss, weil er sowohl der Forderung nach Entgelterhöhung als auch nach Beschäftigungssicherung Rechnung trägt.“

Das neue „Tarifzusatzentgelt“, das auch zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, gibt es dauerhaft. Ab 2023 erhöht es sich auf dann 600 Euro im Jahr und steigt mit künftigen Tariferhöhungen mit. Damit wird die 2020 eingeführte tarifliche Zusatzzahlung von 1000 Euro ab 2023 um 600 Euro erhöht. In Krisenzeiten können Betriebe das Geld in freie Tage umwandeln, um Beschäftigung zu sichern.
Auszubildende erhalten 300 Euro Coronaprämie, ab Februar 2023 eine jährliche tarifliche Erhöhung von 360 Euro und auf dem Weg dorthin zwei Zahlungen von jeweils 150 Euro.

„Von diesem Abschluss profitieren die unteren Entgeltgruppen überproportional“, erklärte Birgit Dietze. „Dass die Einmalzahlungen auch bei künftigen Tariferhöhungen steigen sollen, ist nur fair.“

Vereinbart haben die Tarifpartner außerdem, in den kommenden Monaten einen Tarifvertrag für dual Studierende zu entwerfen und gemeinsam tarifliche Regelungen zur Transformation der Eisen- und Stahlindustrie zu finden. Den Zukunftsdialog, der die Aus- und Weiterbildung in der Stahlindustrie bewirbt und attraktiver gestaltet, soll fortgesetzt werden.

Die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zur Altersteilzeit und zu Werkverträgen wurden verlängert. Die Tarifverträge haben eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2022.

 

Von: tt

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