Stahl Tarifrunde

Indiskutables Angebot der Arbeitgeber in der nordwestdeutschen Stahlindustrie

07.03.2017 | Die zweite Tarifverhandlung für die nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie wurde am 6. März ohne Ergebnis abgebrochen. Die Arbeitgeber hatten eine Entgelterhöhung von 1,3 Prozent für 15 Monate angeboten. „Dies bedeutet auch für die ostdeutsche Stahlindustrie eine Eskalation des Konfliktes“, kommentiert Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die Tarifabschlüsse im Osten orientieren sich immer an den Abschlüssen in Nordrhein-Westfalen.

Olivier Höbel Foto: Christian von Polentz, transitfoto.de

 „Das Angebot ist eine Provokation für die gesamte Stahlindustrie“, so Höbel weiter. Das Angebot liege unterhalb der Inflationsrate und führe zu Reallohnverlust. Die Arbeitgeber trügen jetzt die Verantwortung für die Eskalation des Konfliktes.

 

„Die Branche befindet sich in einer stabilen Situation, die Stahlpreise steigen weiter, die Auftragseingänge befinden sich auf leicht steigendem Niveau, die Auslastung der deutschen Stahlwerke ist gut“, so Höbel. „Es gibt keinen Grund für ein solch mickriges Angebot der Arbeitgeber. Es besteht jetzt die Chance auf eine vernünftige Entgelterhöhung in Verbindung mit beschäftigungssichernden Elementen sowie Perspektiven für junge Menschen. Diese Chance haben die Arbeitgeber am heutigen Tag nicht genutzt, deshalb ruft die IG Metall auch die ostdeutsche Stahlindustrie zu Warnstreiks auf“, sagte der IG Metall-Bezirksleiter.

 

Die Warnstreiks werden gesondert bekannt gemacht.

 

Die IG Metall fordert 4,5 Prozent mehr Geld für die 8.000 Beschäftigten, die Weiterführung der Tarifverträge zur Altersteilzeit und über den Einsatz von Werkverträgen. Um die Ausbildungsplätzen attraktiver zu machen wird die Initiierung eines Zukunftsdialoges Jugend und Stahl gefordert.

Von: pf

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