Stahl Ost

Tarifkommission Stahl Ost beschließt Fortsetzung der Warnstreiks

13.06.2022 | Die Tarifkommission der ostdeutschen Stahlindustrie hat am 13. Juni, kurz nachdem die dritte Verhandlung ohne Ergebnis geblieben war, die Fortsetzung der Warnstreiks beschlossen. Das aktualisierte Angebot der Arbeitgeber – 4,7 Prozent bei einer Laufzeit von 21 Monaten – ist, so die einhellige Meinung der Tako, zu weit von 8,2 Prozent entfernt, die die IG Metall in der laufenden Tarifauseinandersetzung fordert.

Die Warnstreiks in der ostdeutschen Stahlindustrie gehen weiter. Das hat die Tarifkommission am 13. Juni entschieden, nachdem die dritte Verhandlung ohne Ergebnis geblieben war. Foto: Volker Wartmann

Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, informierte die Mitglieder der Tarifkommission über die Verhandlung und erklärte, warum die IG Metall das Angebot zurückgewiesen hat. „Die Stahlbranche verzeichnet gerade eine Gewinnexplosion. Diejenigen, die das erwirtschaften, dürfen nicht mager abgespeist werden. Sie bekommen, anders als die Unternehmen, die die gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe weiterreichen, die Inflation in vollem Umfang zu spüren. Das ist mit der IG Metall nicht machbar.“

Die Arbeitgeber, so Dietze, hätten zwar eingesehen, dass es mit einer Einmalzahlung diesmal nicht getan sei, aber die Prozentzahl, die sie angeboten haben, „ist nicht ergebnisnah, so wie unsere Kolleginnen und Kollegen das zurecht erwarten. Dazu ist die Laufzeit viel zu lang.“

Die Mitglieder der Tarifkommission beurteilten das Angebot ebenso. Sie berichteten, dass die Erwartungshaltung in den Betrieben groß ist – und ebenso die Kampfbereitschaft für ein faires Stück vom Kuchen: „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind bereit, Zähne zu zeigen und es richtig krachen zu lassen, notfalls auch mit Erzwingungsstreiks.“

Am 14. Juni gehen die Warnstreiks im Bezirk weiter, am gleichen Tag gehen die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen für die Beschäftigten in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie in die vierte Runde. „Wir sind eine Branche“, erklärte Birgit Dietze, „insofern hat der Ausgang der Verhandlung in NRW auch Bedeutung für unsere Verhandlungen." Die vierte Verhandlungsrunde für Ostdeutschland findet am 17. Juni statt.

 

Von: kk

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