Tarifrunde Stahl Ost

Warnstreik der Beschäftigten im Mannesmannröhren-Werk in Zeithain

25.03.2021 | Mit einer Frühschlussaktion haben am frühen Morgen des 25. März die Kolleginnen und Kollegen aus dem Mannesmannröhren-Werk in Zeithain den Druck in der laufenden Tarifrunde der ostdeutschen Stahlindustrie erhöht. Sie sendeten ein deutliches Signal an die Arbeitgeber: Das bisherige Angebot ist in puncto Entgelt und Laufzeit unzureichend.

Warnstreik per Frühschlussaktion der Kolleginnen und Kollegen im Mannesmannröhren-Werk Zeithain

Rund 120 Beschäftigte waren in Zeithain im Warnstreik. Fotos (2): IG Metall

Mehr als 120 Beschäftigte im Mannesmannröhrenwerk Zeithain sind dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik gefolgt. Auf Bannern war weithin sichtbar zu lesen, warum die Frühschlussaktion stattfand: "4 % für Einkommen und Beschäftigung".

Forderungen der IG Metall in der Tarifrunde Stahl Ost und Verhandlungsstand
Die IG Metall fordert für die rund 8000 Beschäftigten in der deutschen Eisen- und Stahlindustrie ein Volumen von vier Prozent, das zur Stärkung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sowie zur Finanzierung von Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann. Außerdem sollen die ausgelaufenen Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zur Altersteilzeit und zu Werkverträgen verlängert werden. Diesen Forderungen haben die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde bereits entsprochen. Ebenso haben sie signalisiert, einer Gesprächsverpflichtung zur Situation der dual Studierenden nachkommen, sowie Gespräche über einen Transformationstarifvertrag aufnehmen zu wollen, um unter anderem die Ausbildung von zukünftigen Fachkräften in der Stahlindustrie attraktiver zu machen.

Strittig ist das von der IG Metall geforderte Volumen von vier Prozent für Beschäftigungssicherung und/oder mehr Geld zur Stärkung der Kaufkraft. In der zweiten Verhandlung hatten die Arbeitgeber lediglich eine Coronaprämie von 350 Euro (bis zum 30. Juni 2021) sowie eine weitere Einmalzahlung von noch einmal 350 Euro (zum 1. Februar 2022) im Gepäck – bei einer Laufzeit von 17 Monaten bis zum 30. Juni 2022. IG Metall und Beschäftigte haben das Angebot abgelehnt. Birgit Dietze, Verhandlungsführerin der IG Metall und Bezirksleiterin in Berlin-Brandenburg-Sachsen, erklärte: „Ein erster Schritt ist zwar erkennbar, allerdings ist das Angebot insgesamt zu gering und die Laufzeit zu lang.“

Die IG Metall hatte die Beschäftigten ab 23. März deshalb auch in der ostdeutschen Stahlindustrie deshalb zu Warnstreiks aufgerufen. Bereits am ersten Tag hatten die Kolleginnen und Kollegen von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt und der dort auf dem Werkgelände angesiedelten Betriebe demonstriert, dass sie geschlossen und entschlossen hinter den Forderungen der IG Metall stehen. Mit einem Autokorso in Brandenburg an der Havel waren am gleichen Tag auch die Beschäftigten der Brandenburger Elektrostahlwerke (BES) entschlossen für die Tarifforderungen eingetreten.

 

 

Von: tt

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