24.05.2016 | Seit eineinhalb Jahren setzen sich die Beschäftigte des Sägewerks Klenk Holz AG in Baruth für einen Tarifvertrag ein.
Zähe Verhandlungen, drei Warnstreiks und ein 48-
Stunden-Streik in den letzten Wochen sind bisher nicht genug, um die Geschäftsführung
von der Wiederaufnahme der Verhandlungen zu überzeugen. 1996 hatte das damalige
Familienunternehmen Klenk das Unternehmen Arbor Holz in Baruth übernommen und
einen Standort in Ostdeutschland aufgebaut. Das Unternehmen wurde 2013 von der
Carlyle Group übernommen, einem weltweit agierenden Hedgefonds, der auch als
Schattenbank tituliert wird. Nach der Übernahme gab es einen massiven Personalabbau
am Firmensitz in Baden-Württemberg und weitere Sparmaßnahmen.
Die derzeit 315 Beschäftigten von Klenk in Baruth verdienen drei bis vier Euro weniger in
der Stunde als ihre Kolleginnen und Kollegen in Oberrot. Sie erhalten kein Weihnachtsund
Urlaubsgeld. In Baruth wird 40 Stunden in der Woche gearbeitet.
„Die Carlyle Group weist auf ihrer Homepage auf die soziale Verantwortung hin“, so
Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Ein Tarifvertrag steht
für soziale Gerechtigkeit und Verantwortung. Daher fordern wir das Unternehmen auf,
zurück an den Verhandlungstisch zu kommen. Anstatt Behauptungen über hohe Löhne
für die Beschäftigten, fordern wir einen Vertrag, der Sicherheit für alle Beteiligten bringt.“
Seit eineinhalb Jahren verzögert die Geschäftsführung von Klenk einen Tarifabschluss.
Die Beschäftigten sind sauer und bereit, weiter zu streiken, um ihren Forderungen
Nachdruck zu verleihen. Nach der Urabstimmung vor eineinhalb Wochen, in der 89
Prozent der IG Metall Mitglieder für einen Streik gestimmt haben, ist der Weg auch für
einen unbefristeten Streik offen.