Halbleiterindustrie

In Sachsen ist die Zeit reif für Tariflöhne in der Halbleiterindustrie

24.04.2024 | Die IG Metall macht Druck für Tariflöhne in der sächsischen Halbleiterindustrie. „Wir unterstützen die milliardenschweren öffentlichen Subventionen für die Zukunftsbranche in Sachsen“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. „Doch wer als Unternehmen staatliche Gelder in Anspruch nimmt, muss seinen Beschäftigten auch anständige Tarifbedingungen bieten. Die Zeit ist reif, die sächsischen Halbleiterbranche in Tarifbindung zu bringen.“

Starkes Zeichen für gute Arbeit in der Halbleiterindustrie: In Dresden fand die erste bundesweite Halbleiter-Konferenz der IG Metall statt. (Bild: IGM)

Die IG Metall hat in der Halbleiterbranche bereits erfolgreich Tarifverträge durchgesetzt, beispielsweise bei Infineon in Bayern und NRW oder bei ASML in Berlin. In Sachsen ist die Tarifbindung gering.  „Egal ob bei Bosch, Infineon oder ESMC und TSML – wir unterstützen die Beschäftigten auf dem Weg zur Tarifbindung in der Branche in Sachsen“, betont Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Zu einer Zukunftsbranche gehören gute Arbeitsbedingungen mit Tarifbindung und Mitbestimmung durch Betriebsräte. Das muss der Standard werden, auch in Sachsen.  Gute Arbeit ist ein Erfolgskriterium für die Branche und nur so wird es auch gelingen, die dringend benötigten Fachkräfte für die Werke in Sachsen zu gewinnen.“

Stefan Ehly, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa: „Mit der ersten bundesweiten Halbleiter-Konferenz in Dresden hat die IG Metall ein starkes Zeichen für gute Arbeit in der Branche gesetzt. Mit der Gründung eines bundesweiten Branchen-netzwerkes stellen wir unsere Arbeit in dieser Industrie auf neue Füße. Gemeinsam mit den Beschäftigten fordern wir Tarifstandards für die hochwertige Arbeit ein.“

Die Halbleiterindustrie in Deutschland entwickelt sich in einem rasanten Tempo. In Ostdeutschland entstehen momentan neue Fertigungskapazitäten in Höhe von 40 Milliarden Euro. Unterstützt mit hohen Subventionen hat sich Deutschland europaweit, aber auch international einen Namen als starker Halbleiter-Standort gemacht. Allein in der Chipindustrie entstehen in der Region Dresden 20.000 neue Jobs bis 2030, so der Verband Silicon Saxony. Die IG Metall begrüßt diese Entwicklung und verteidigt die staatlichen Subventionen für diese Ansiedlungen auch gegen Kritik. Sie fordert aber gleichzeitig die Verantwortung der Unternehmen für gute Arbeit in der Branche ein.

Von: ms

Unsere Social Media Kanäle