Tarife/Metall-Elektro

Metall-Tarifabschluss für Sachsen steht: Mehr Geld und Arbeitszeiten, die zum Leben passen

16.02.2018 | Der Tarifabschluss für die sächsische Metall- und Elektroindustrie steht. Darauf einigten sich die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen und der Arbeitgeberverband VSME nach fast achtstündigen schwierigen Verhandlungen am Freitagabend in Dresden.

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Nach der Übernahme gelten nun auch die Ergebnisse aus Baden-Württemberg: Der Tarifvertrag sieht eine Einmalzahlung von 100 Euro und 70 Euro für die Auszubildenden im März sowie ab 1. April 2018 eine Entgelterhöhung von 4,3 Prozent vor.

 

Ab 2019 erhalten alle Beschäftigten durch einen neuen Tarifvertrag „Zusatzgeld“ eine Erhöhung des Jahreseinkommens von 27,5 Prozent eines Monats-Einkommens sowie im Jahr 2019 einen Festbetrag von 400 Euro, welcher ab 2020 in Höhe von 12,3 Prozent eines Monats-Einkommens tarifdynamisch gezahlt wird. Beschäftigte, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, können alternativ acht freie Tage wählen.

 

Der Tarifvertrag sichert den Beschäftigten einen Anspruch auf Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für bis zu 24 Monate. Danach haben sie das Recht, zu ihrer ursprünglichen Arbeitszeit zurückzukehren. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2020.

 

In der betrieblichen Umsetzung dieser neuen Arbeitszeitregelungen gilt ein verstärktes Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte zur Personalplanung und -bemessung.

 

Mit dem Tarifvertrag „Mobiles Arbeiten“ wurde erstmals ein verbindlicher tariflicher Rahmen zum Thema Mobiles Arbeiten geschaffen.

 

Für die Auszubildenden konnten verbesserte Freistellungsregelungen zur Prüfungsvorbereitung erreicht werden.

 

Mit der „Gesprächsverpflichtung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Sachsen“ haben sich die Tarifparteien darauf verständigt, einen verbindlichen Arbeitsprozess zu beginnen. Mit den sächsischen Automobilunternehmen wird die IG Metall durch die Gründung einer Ergänzungs-Tarifgemeinschaft den Weg einer forcierten Angleichung der Arbeitsbedingungen einschlagen.

 

Darüber hinaus verständigten sich die Tarifparteien darauf, gemeinsam mit der Landespolitik einen industriepolitischen Dialog zu führen.

 

„Wir haben mit diesem Abschluss ein ausgezeichnetes Ergebnis mit Arbeitszeiten, die zum Leben passen und mehr Mitbestimmung im Betrieb erreicht“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Mit der Ergänzungs-Tarifgemeinschaft beschreiten wir den Weg einer Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten, der unterschiedliche Geschwindigkeiten für Betriebe zulässt. Wir wollen damit gute Beispiele schaffen, an denen sich weitere Belegschaften orientieren können.“

 

Von: md

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