15.06.2023 | Fast ein Jahr lang hatte Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, den Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen kommissarisch geführt. Am 1. Juni übernahm Dirk Schulze die Aufgabe. Auf der Bezirkskonferenz tauschten sich die beiden in einem Podiumsgespräch aus über die IG Metall in der Region - über das Jahr 2022, die aktuelle Lage und die Perspektive für die nächsten Jahre. Gemeinsamer Tenor: Es gibt jede Menge zu tun, aber auch sehr viel Grund für Zuversicht.
Von einem "Bezirk in Bewegung" sprach Irene Schulz in ihrem Rückblick auf ihre Amtszeit in Berlin, Brandenburg und Sachsen. Und sie fügte hinzu: "Das ist ein Bezirk, der in der Bewegung nach vorne geht." Die Region sei geprägt von vielen kleinen Betrieben und eher wenigen großen Unternehmen. Und deswegen sei es so wichtig, dass sich die Metaller*innen und Metaller hier so stark untersützten und Solidarität lebten, so Irene Schulz. "Das hat eine neue Qualität, die wir ausbauen wollen."
In seinem ersten Auftritt vor den Delegierten der Bezirkskonferenz stellte Dirk Schulze gleich zwei Punkte klar: "Ich habe voll Bock auf diesen Job. " Und: "Ich bin gekommen, um zu bleiben." Der 52-Jährige, zuvor 1. Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, kündigte an, sich für eine Stärkung der Tarifbindung und der Mitbestimmung und für gute Löhne in der Industrie einzusetzen. Für die Region sei er optimistisch, betonte Schulze. "Es gibt die Chance für eine Renaissance der Industrie mit guter Arbeit."
Bei VW in Zwickau sei die Umstellung auf Elektromobilität bereits gelungen. Auch bei BMW in Leipzig stellten die Kolleg*innen seit vielen Jahren Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb her. Auf die über 10.000 Kolleg*innen, die bei Tesla in Brandenburg moderne Elektrofahrzeuge produzieren, wies Dirk Schulze hin. Die Region um Dresden beschrieb er als Europas größten Mikroelektronik-Standort und den fünftgrößten weltweit, Stichwort Silicon Saxony. Die wichtigen Bahnwerke in der Region nannte der neue Schulze und erklärte: "Brandenburg, aber auch andere Regionen im Osten haben einen klaren Vorsprung beim Ausbau der erneuerbaren Energien." All das gelte es, industriepolitisch zu nutzen - für gute Arbeit mit guten Bedingungen und guten Löhnen im 21. Jahrhundert.
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