Tarifrunde Metall und Elektro

Bilanz 1. Warnstreikwoche: Es brodelt in den Betrieben

04.11.2022 | In der ersten Warnstreikwoche in der Metall- und Elektroindustrie haben rund 15.000 Metaller*innen in Berlin, Brandenburg und Sachsen die Arbeit niedergelegt. Damit beteiligten sich sogar mehr Beschäftigte an den Ausständen als erwartet. „Es brodelt in den Betrieben“, erklärte IG Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz. Auch am Freitag standen zahlreiche Betriebe für eine oder mehrere Stunden still.

Vor dem Tor im Warnstreik: Beschäftigte von Linde + Wiemann. (Bilder: IGM)

„Der Frust und der Zorn über die Lohnblockade der Unternehmen ist gewaltig", erklärte Schulz. "In den Verhandlungen in der nächsten Woche müssen die Arbeitgeber endlich deutliche und dauerhafte Lohnerhöhungen anbieten.“

In ihrer Bilanz der ersten Warnstreikwoche betonte die Bezirksleiterin IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen: „Wir haben gewusst, dass wir für unsere Forderung nach acht Prozent breite und starke Rückendeckung in den Betrieben haben. Die erste Warnstreikwoche hat unsere Erwartung noch einmal bestärkt. Die hohe Beteiligung zeigt die Entschlossenheit der Beschäftigten, deutliche und dauerhafte Lohnerhöhungen durchzusetzen. Die IG Metall will in dieser schwierigen politischen Lage keinen Konflikt. Aber sie kann Konflikt, wenn die Arbeitgeber es darauf anlegen.“

In der nächsten Woche stehen bundesweit die nächsten Verhandlungen an, so auch im Bezirk Berlin, Brandenburg, Sachsen. Für Sachsen ist mit dem 11. November der nächste Termin bereits vereinbart. „Die Verhandlungen in der kommenden Woche bieten für die Arbeitgeber die Gelegenheit, die Zuspitzung des Konflikts zu verhindern“, sagte Schulz. „Klar ist: Ohne ein deutlich verbessertes Angebot wird die IG Metall die Warnstreiks verschärfen.“

Allein in Sachsen legten in vier Warnstreiktagen 10.000 Beschäftigte die Arbeit nieder. Wegen des Reformationstages am Montag waren die Sachsen genau wie die Brandenburger am Dienstag in die Warnstreiks gestartet. Die Berliner hatten bereits am Montag begonnen. In Berlin-Brandenburg legten in der ersten Woche 5000 Metaller*innen die Arbeit nieder.

Am Freitag unterbrachen die Beschäftigten die Produktion zum Beispiel bei Linde + Wiemann in Elstra, bei Pierburg und Bosch in Berlin und bei Siemens in Leipzig. Bilder von vielen Aktionen findet Ihr wieder in der Fotogalerie.

Von: ms

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