BSH-Marsch in Nürnberg – Schulterschluss mit AEG-Kollegen

12.10.2006 | Arbeitnehmer sollen bluten, und Konzerne kassieren? "Wir zeigen Zähne", so das Motto der BSH-Streikenden am Mittwoch in Nürnberg. Hunderte Metallerinnen und Metaller von AEG legten an diesem Tag die Arbeit nieder, um ihre Solidarität mit den um ihre Existenz kämpfenden Kollegen vom Berliner Waschmaschinenwerk zu demonstrieren.

Der Fall AEG hätte der Hausgerätebranche eigentlich eine Warnung sein müssen, sagte der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Nürnberg, Jürgen Wechsler. Die Manager der Konzernmutter Electrolux, die eine billige Schließung des Standorts und die Verlagerung der Kapazitäten ins Ausland planten, hatten sich total verrechnet. "Sie glaubten, es sei mit 240 Millionen Euro getan, die sie dann in Deutschland auch noch von der Steuer absetzen könnten", so Wechsler. Doch Streik, Rausschmiss von Fachkräften Lieferengpässe und Qualitätsverlust verdoppelten die reinen Schließungskosten auf rund 500 Millionen Euro. Auf dem wichtigsten Markt in Europa, in Deutschland, solidarisierten sich die Kunden. Electrolux verlor hier dauerhaft und stieg von 16 Prozent Marktanteil auf zwölf Prozent ab. "Ähnlich wie im Fall AEG würden nun auch Bosch-Siemens die Kunden in Scharen davon laufen", so Wechslers Prognose.

Von: md

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