Metaller in Ludwigsfelde: SPD soll falschen Rentenkurs aufgeben

18.09.2012 | Die IG Metall in Ludwigsfelde sieht die Bundesarbeitsministerin und die SPD in der Rentenpolitik auf einem falschen Kurs und ruft die Politik zur Umkehr auf. "Seit Jahren weisen wir Gewerkschafter darauf hin, dass der so genannte Umbau des Rentensystems zu massiven Rentensenkungen und damit direkt in die Altersarmut führen wird", sagte der IG Metall-Bevollmächtigte Hermann von Schuckmann.

Altersarmut: Jetzt gegensteuern

 

Es sei begrüßenswert, dass Frau von der Leyen öffentlichkeitswirksam auf dieses Problem hinwies, jedoch taugten ihre Vorschläge nicht für Lösungen. 

 

In einer Resolution appellieren die IG Metaller an die SPD, vor den Bundestagswahlen ihren Kurs in der Rentenpolitik zu korrigieren. Wörtlich heißt es: "Tatsächlich ist die Rentenabsenkung bereits jetzt viel drastischer als von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Dies wird deutlich, wenn man den Generationswechsel der Rentner betrachtet, also die Zugangsrentner (Neurentner).

 

Hier nur ein Beispiel:

Langjährig Versicherte (Männer und Frauen) erhielten im Westen im Jahr 2000 noch eine Rente von 1.021,-- €, im Osten von 1.016,-- €.

Zehn Jahre später erhielt der Neurentner West nur noch 933,-- €, Ost sogar nur 851,-- €.

Unter Einbeziehung der Kaufkraftentwertung von 16,6 % in diesen Jahren hat sich der Realwert der Rente im Westen um 22,8 % gemindert, im Osten um 30,4 % (siehe. anhängende Tabelle).

 

Angesichts dieser dramatischen Entwicklung haben wir keinerlei Verständnis dafür, dass die SPD an der weiteren Absenkung des Rentenniveaus von – wie in den Medien berichtet – derzeitigen 51 % des Durchschnittsverdienstes auf 42 % festhalten will. Dies entspräche einer nochmaligen Reduzierung der realen Rente um etwa 20 %.

 

Alle Durchschnittsverdiener wären danach auf die Grundsicherung angewiesen.

 

Kein Ausweg besteht darin, die Privatvorsorge, auch wenn sie sich „betriebliche Altersvorsorge“ nennt, obligatorisch zu machen.

 

-    Altersvorsorge in sicheren Fondsanlagen wirft kaum noch Erträge ab.

-    Arbeitnehmer mit geringem Einkommen können sich die Privatvorsorge nicht leisten.

-    Die Privatrente wird auf die Grundsicherung angerechnet, womit der Arbeitnehmer           „umsonst“ gespart hätte.

 

Wir appellieren dringend an die SPD, ihr Rentenkonzept zu überarbeiten und die alten Forderungen zur Bürgerversicherung wieder aufzunehmen."

Dazu gehören die Integration aller Erwerbstätigen (auch Selbständige, Freiberufler und Beamte) in ein einheitliches Rentensystem und die verstärkte Umstellung der Grund-finanzierung auf Steuermittel.

Darüber hinaus lehnen wir die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre unverändert ab, da sie nicht der Lebensrealität der meisten Arbeitnehmer entspricht.

 

 

Von: md

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