Vertrauensleutewahlen 2024

„Vertrauensleute begeistern für den solidarischen Ansatz“

18.04.2024 | Wenn die IG Metall-Mitglieder bei Alstom in Hennigsdorf am 26. Juni ihre Vertrauensleute wählen, kandidiert Anja Guske-Eppmann erneut als IG Metall-Vertrauensfrau. „Vertrauensleute gibt es nie genug. Ich hoffe, dass sich noch viel mehr IG Metall-Mitglieder melden, um den Kreis der aktiven Vertrauensleute zu erweitern“, so Guske-Eppmanns Credo. „Vertrauensleute machen die Gewerkschaft im Betrieb erst richtig sichtbar.“

Anja Guske-Eppmann ist Vertrauensfrau bei Alstom in Hennigsdorf. Sie möchte noch mehr Kolleginnen und Kollegen für die Vertrauensleutearbeit begeistern. Foto: Volker Wartmann

„Ich war Zeit meines Lebens politisch aktiv“, erzählt Anja Guske-Eppmann. „Ich wollte mich immer engagieren und Teil von Gruppen sein, die die Welt verbessern wollen – zumindest auf niedrigschwelligem Niveau.“ Sie ist bereits mit Beginn ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau mit 18 Jahren in die Gewerkschaft eingetreten – für sie eine „Selbstverständlichkeit“: „Das ist bei uns Familientradition. Bereits meine Eltern waren engagierte Gewerkschafter.“

Im Laufe ihres Lebens war Guske-Eppmann parteipolitisch aktiv und engagierte sich als Elternsprecherin an der Schule ihrer Kinder und in Vereinen. „In den Jobs, in denen ich vor meiner Anstellung bei Alstom gearbeitet habe, gab es kein organisiertes gewerkschaftliches Umfeld“, erzählt Guske-Eppmann. „Seitdem es bei Alstom Vertrauensleutestrukturen gibt, bin ich dabei und beteilige mich.“ Konkret: Seit 2019 ist sie dabei und sorgt für eine bessere Sichtbarkeit ihrer IG Metall unter den Kollegen und insbesondere auch bei den Kolleginnen. In der Alstom-internen Gruppe „Alstom Women in Excellence“ setzt sie sich zum Beispiel „für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und mehr Frauen in Leitungsfunktionen ein“.

Die Vertrauensleute bei Alstom in Hennigsdorf haben in den vergangenen Jahren einiges erreicht, ist Guske-Eppmann überzeugt. Die große Beteiligung der Beschäftigten an Warnstreiks und Protestaktionen ist ein Beleg dafür. „Wir Vertrauensleute informieren die Kolleginnen und Kollegen und multiplizieren die Aufmerksamkeit, wenn Aktionen vor dem Werktor anstehen“, erzählt die 57-Jährige. Auch bei Solidaritätsaktionen – beispielsweise bei Warnstreiks in anderen Betrieben in der Umgebung oder bei den 1. Mai-Kundgebungen am Tag der Arbeit – sind Delegationen der Alstom-Vertrauensleute oft mit dabei.

Die Vertrauensleute beteiligen sich auch am sogenannten Onboarding Day, einem Begrüßungstag, der in der Regel einmal im Monat für die neuen Kolleginnen und Kollegen stattfindet. „Wir haben dafür während einer IG Metall-Vertrauensleuteschulung Material erarbeitet. Dieser Tag ist eine gute Gelegenheit, den Neuen die gewerkschaftliche Sache nahezubringen und sie für ein gewerkschaftliches Engagement zu gewinnen“, erklärt Anja Guske-Eppmann. „Die Errungenschaften der Gewerkschaften für die Beschäftigten kann man vor den Kolleginnen und Kollegen nicht genug betonen. Viele junge Leute und auch die aus dem Ausland kommenden Kolleginnen und Kollegen wissen nicht, wer die heutigen Standards erkämpft hat. Ich will sie für den solidarischen Ansatz begeistern.“

Die Gruppe der Vertrauensleute gebe jedem Einzelnen einen großen Rückhalt, zum Beispiel bei Wortmeldungen während Betriebsversammlungen. Das stärkt den Rücken und macht Mut, sich zu positionieren. „Als Vertrauensfrau habe ich so nie das Gefühl, allein dazustehen“, sagt Guske Eppmann. Sie wirbt dafür, dass sich noch mehr Kolleginnen und Kollegen als Vertrauensleute bei der IG Metall einbringen. Aus gutem Grund. „Wir müssen im Betrieb noch sichtbarer werden. In einem Weltkonzern wie Alstom ist es wichtig, die eigenen Forderungen am eigenen Standort deutlich zu machen“, sagt sie.

Das ist notwendig – und die IG Metall unterstützt dabei, mit ihren Bildungsprogrammen und Bildungsangeboten für Vertrauensleute und Aktive zum Beispiel, „von denen wir sehr profitieren können.“ Das gilt auch für die Treffen, die regelmäßig einmal im Monat gemeinsam mit dem Betriebsrat stattfinden. „Durch diesen gemeinsamen Austausch sind wir Vertrauensleute meist bestens informiert, was im Betrieb und bei der Gewerkschaft gerade Thema ist“, sagt Guske-Eppmann. „In diesen bewegten und herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass wir als Belegschaft auf dem neusten Stand sind, um bestmöglich für unsere Interessen zusammenstehen zu können.“

Zur Person:
Anja Guske-Eppmann (57) arbeitet seit 2011 bei Alstom (ehemals Bombardier). Am Standort in Hennigsdorf ist sie als Product Promotion Managerin tätig und aktive Vertrauensfrau, seit es die gewerkschaftlichen Strukturen am Standort gibt.

Von: vw

Unsere Social Media Kanäle