25 000 bei Metaller-Warnstreiks: Jetzt hoher Druck für Tarifergebnis

14.05.2013 | Mit weiteren Warnstreiks hat die IG Metall seit Wochenbeginn den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Für die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Entgelt legten in Berlin, Brandenburg und Sachsen seit dem Ende der Friedenspflicht am 1. Mai bereits 25 000 Beschäftigte zeitweise die Arbeit nieder. "Wird bis Pfingsten kein Tarifergebnis gefunden, droht eine Eskalation des Konflikts", warnte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, am Dienstag in Berlin.

Foto: transit - Christian von Polentz

Am Dienstag traten in Berlin 400 Beschäftigte von Alstom und Stadler mit einer Warnstreik-Kundgebung in Pankow vor die Werktore. In Sachsen beteiligten sich rund 500 Beschäftigte aus  sieben Betrieben an befristeten Arbeitsniederlegungen, darunter Bosch Rexroth in Chemnitz und Robert Bosch Elektrowerkzeuge in Sebnitz. In Dresden machten die Metaller aus der Automobilmanufaktur und dem Karosseriewerk sowie von ThyssenKrupp Aufzüge Druck. Johnson Controls Batterien in Zwickau.

 

Bereits in der Nacht waren 100 Beschäftigte der Handtmann Leichtmetallgießerei in Annaberg-Buchholz für eine Stunde in den Ausstand getreten. Am Nachmittag wollten weitere rund 150 Beschäftigte von Bosch Thermotechnik in Neukirchen und rund 600 Metaller von Koenig & Bauer sowie RIBE Elektroarmaturen in Radebeul zu Warnstreiks vor ihre Werktore ziehen. 


"Bei näherer Betrachtung der sehr guten Warnstreikbeteiligung in der Tarifrunde 2013 fällt auf: Es waren besonders viele junge Metaller und Metallerinnen sowie Belegschaften kleiner und mittelgroßer Metallbetriebe in Aktion", sagte Bezirksleiter Olivier Höbel. Die Zahl der an Warnstreiks beteiligten Betriebe war in diesem Jahr doppelt so hoch wie 2012.  Dies deutet aus Sicht der IG Metall darauf hin, dass hinter der wachsenden Zahl vor allem junger Mitglieder auch ein deutlich gesteigertes Selbstbewusstsein steht – und der Wille, sich für mehr Entgelt und bessere Arbeitsbedingungen zu engagieren.  

 

Nachdem die Verhandlungen am Montag in Baden-Württemberg ergebnislos blieben, wollen die Tarifparteien in Bayern am Dienstag Abend einen möglichen Pilotabschluss suchen.

Von: md

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