Arbeitgeber auf Blockadekurs – IG Metall kündigt härtere Gangart an

17.02.2015 | Auch die dritte Tarifverhandlung für Berlin und Brandenburg wurde heute ohne Ergebnis beendet. Die Arbeitgeber blieben weit hinter ihren selbst gesteckten Zielen zurück, zu einem schnellen und vernünftigen Tarifabschluss zu kommen. IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel bezeichnete das Angebot des VME als »eine erneute Provokation, die eine Lösung nur vortäuscht.«

Klasse Jugendaktion auf der Kundgebung! Die Bildung liegt im Koma - die Jugend will sie wiedererwecken!

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»Die Arbeitgebervorstellungen sind ein völlig untauglicher Versuch, den Tarifkonflikt zu beenden. Wenn die Arbeitgeber erneut ihre Chance verspielen, entscheidende Schritte für eine Lösung beizutragen, zwingen sie uns in die Urabstimmung«, so Höbel.

 
Für die IG Metall hat die Bildungsfrage eine Schlüsselfunktion für die Berufschancen der Beschäftigten und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

 

»Jeder beschwört, dass die jungen Menschen für die Zukunft fit sein müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Wer allerdings jetzt faire Chancen für Weiterbildung kleinkariert behandelt, wettet auf Platz und will nicht den Sieg«, so Höbel.

 

»Wir erwarten verlässliche Bildungsfreistellungen mit einer finanziellen Grundausstattung für alle Beschäftigten, anstatt dauernd das Gejammer vom vermeintlichen Fachkräftemangel zu hören«, so Höbel.

Älteren wollen die Arbeitgeber einen fairen Ausstieg aus dem Erwerbsleben weiterhin verbauen. Nur wer nicht mehr könne, dürfe aussteigen. Der Anspruch auf Altersteilzeit solle von bisher vier auf zwei Prozent aller Beschäftigten halbiert werden. Für Höbel ist diese Haltung ohne Respekt vor der Lebensleistung der Älteren. »Wir akzeptieren nicht, dass die Lebensleistung der langjährig Beschäftigten derart ignoriert wird«, sagte Höbel.

 
Beim Geld gehe es zudem um die faire Teilhabe am Erfolg der guten Geschäfte. »Die gebotenen 2,2 Prozent werden weder der guten konjunkturellen Situation noch der starken Leistung Belegschaften in der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen gerecht«, so Höbel.

 

Mit dem heutigen vierzehnten Warnstreiktag traten in Berlin rund 300 Beschäftigte in den befristeten Ausstand, um ihre Unterstützung für die Forderungen der IG Metall auszudrücken. Gegen Mittag fuhren in einem Autokorso mit 25 Fahrzeugen rund 100 Beschäftigte des Aufzugbauers Otis von Berlin-Reinickendorf zum Spittelmarkt, dem Ort der dritten Verhandlung für das Tarifgebiet Berlin-Brandenburg. Dort erwarteten sie bereits rund 200 Warnstreikende anderer Betriebe zu einer Warnstreik-Kundgebung vor dem Verhandlungshotel in der Axel-Springer-Straße.


Im sächsischen Limbach-Oberfrohna rief die IG Metall heute rund 250 Beschäftigte von Continental Automotive zum Warnstreik und zur Kundgebung vor das Tor auf. Zeitgleich wurden rund 500 Beschäftigte von Koenig & Bauer AG, RIBE Elektroarmaturen sowie von Siemens AG Energy Sector in Radebeul zur gemeinsamen Kundgebung vor das Tor bei KBA aufgerufen.

Von: bg

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