Armes Deutschland: Jeder vierte arbeitet für Niedriglohn

14.03.2012 | Weniger als 9,15 Euro brutto pro Stunde, in der Praxis oft sehr viel weniger: Damit müssen in der Bundesrepublik fast acht Millionen Menschen auskommen. Laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen arbeiten 23 Prozent, also fast ein Viertel der Beschäftigten, im Niedriglohnsektor.

Laut der Studie bekamen die Niedrigverdiener 2010 im Durchschnitt 6,68 Euro im Westen und 6,52 im Osten. Mehr als vier Millionen von ihnen erhielten weniger als sieben Euro, 2,5 Millionen weniger als sechs Euro und knapp 1,4 Millionen nicht einmal fünf Euro pro Stunde. 

Knapp jeder Zweite der niedrig bezahlten Menschen arbeitet dabei voll und nicht Teilzeit. So gibt es nach den Berechnungen allein fast 800 000 Vollzeit-Beschäftigte, die weniger als sechs Euro kassieren können. Sie kamen auf einen Monatslohn unter 1000 Euro brutto.

 

Stark gestiegen ist die Zahl der Niedrigbezahlten vor allem in Westdeutschland. Der Studie zufolge wuchs sie in 15 Jahren in den alten Bundesländern um 68 Prozent, im Osten dagegen nur um drei Prozent. Die Forscher rechnen laut dem Bericht auch vor, dass jeder fünfte Beschäftigte von einem gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro profitieren würde.

Von: md

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