CNH-Verhandlungsergebnis: Bezirksleiter Höbel würdigt Kampf der Metallerinnen und Metaller

02.06.2006 | Der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, hat den entschlossenen und ausdauernden Kampf der Streikenden beim Baumaschinenhersteller CNH in Berlin gewürdigt. »Einen Streik, den eine Belegschaft mit so großer Härte und so beeindruckendem Stehvermögen auf Berliner, europäischer und internationaler Ebene führte, hat es in der Metallindustrie der Hauptstadt noch nicht gegeben«, sagte Höbel am Freitag vor Journalisten in Berlin.

Die Konfliktparteien hätten ein gutes Verhandlungsergebnis erzielt. Dieses sei allerdings von der Tatsache überschattet, dass möglicherweise 333 Arbeitnehmer ihren Job verlieren werden. Der Kampf von IG Metall  und CNH habe aber das öffentliche Bewusstsein geschärft, dass Industriearbeitsplätze für Berlin lebenswichtig sind.

 

Darüber hinaus habe das Ergebnis nicht nur eine materielle Bedeutung für die Streikenden. »Werte wie Ehre und Menschenwürde spielten und spielen dabei eine große Rolle, und die Streikenden können nach ihrem harten Kampf mit erhobenem Haupt in den Betrieb zurück kehren«, so Höbel. Die Metallerinnen und Metaller hatten mit phantasievollen Aktionen in Brüssel, Paris und Turin für Schlagzeilen gesorgt und fanden Sympathie und Unterstützung bei Gewerkschaftern in Frankreich und Italien.

 

Der Streik bei CNH sei nur die »erste Halbzeit« der Auseinandersetzung um Arbeitsplätze gewesen, betonte Höbel. Nun gehe es um die Ausgestaltung eines Sozialplans und die Schaffung der Beschäftigungsgesellschaft, in der sich die von Kündigung Betroffenen weiterbilden und nach neuen Lebensperspektiven suchen können. Wichtig sei aus Sicht von IG Metall und Betriebsrat die Suche nach Ersatzarbeitsplätzen und nach neuen Investoren, die eine weitere Nutzung des Industriestandorts in Berlin-Spandau garantieren sollen.

Von: md

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