DGB Sachsen: Jeder achte Leiharbeiter muss mit ALG II aufstocken

20.06.2007 | Immer mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte können von ihrem Verdienst nicht mehr leben und brauchen aufstockende Hilfe durch Arbeitslosengeld II. In Sachsen sind akturell fast 56 000 Männer und Frauen auf zusätzliche Zuwendungen aus Hartz IV-TMitteln angewiesen.

Am stärksten betroffen sind Beschäftigte in der Leiharbeitsbranche. Nach einer DGB-Auswertung sind 12,4 Prozent der Beschäftigten in dieser Branche auf zusätzliches Arbeitslosengeld II angewiesen. Das ist jeder 8. Beschäftigte in der Leiharbeitsbranche. Der sächsische DGB-Vorsitzende Hanjo Lucassen wies darauf hin, dass in dieser Branche die meisten Beschäftigten in Vollzeit tätig sind.
 
„Es ist eine Schande, dass der Staat die Armutslöhne in einer der Boombranchen Deutschlands noch zusätzlich aufstocken muss. Die Anwendung des Entsendegesetzes in der Leiharbeitsbranche und damit die Einführung eines Mindestlohnes bei der Zeitarbeit ist mehr als überfällig. Die Blockade der CDU bei diesem Thema ist ein Skandal. Arbeitsminister Müntefering muss umgehend handeln“, forderte Sachsens DGB-Vorsitzender Hanjo Lucassen heute in Dresden.
 
Überdurchschnittlich weit verbreitet sind Niedriglöhne im Gastgewerbe (5,7 Prozent) und in Friseursalons (5,5 Prozent).

Von: md

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