Europa zur Lokomotive sozialer Standards machen

20.09.2007 | Die Menschen erwarten von Europa mehr als eine Wirtschaftsunion ihrer Staaten, die vor allem Unternehmen Vorteile bringt. Wie kann Europa zur Lokomotive bei der Entwicklung sozialer Standardsw werden? Wie lässt sich stärkerer sozialer Zusammenhalt herstellen, wie können Werte wie Demokratie und Solidarität in den Vordergrund gerückt werden? Solche Fragen standen auf der Tagesordnung der 7. Internationalen Gewerkschafskonferenz im ostsächsischen Bautzen. Knapp 100 Politiker, Wissenschaftler, Gewerkschafter und Unternehmensvertreter aus acht Ländern waren der Einladung der IG Metall und der Friedrich-Ebert-Stiftung gefolgt.

7. Internationale Konferenz in Bautzen: Europa der Menschen bauen

Es ist wichtig, direkt miteinander zu reden, und darin besteht auch der Wert solcher Treffen, kam in den Gesprächsrunden und Podiumsdiskussionen  immer wieder zum Ausdruck. Im  IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen bestehen Kontakte nach Polen und Tschechien nicht nur auf der Ebene hauptamtlicher Funktionäre, sondern sie sind schon auf Betriebsebene angekommen, sagte Bezirksleiter Olivier Höbel auf der Konferenz. Aus diesem Austausch erwachsen bereits viele kleine, puntuelle Netzwerke, die man nun ausbauen kann, so Höbel. Derzeit bestünden Verbindungen zu insgesamt 200 Betrieben in Polen. Fester Teil der Beziehungen seien deutsch-polnisch-tschechische Seminare. Dabei würden immer wieder Vergleiche zum Beispiel bei Einkommen und Lebenshaltungskosten in den jeweils anderen Ländern angestellt. »Dabei kam heraus, dass in Deutschland zwar mehr verdient, aber für das tägliche Leben auch mehr ausgegeben werden muss. Unter dem Strich kommen die Menschen in Polens Metallindustrie mit ihrem Einkommen  ähnlich zurecht wie die deutschen Kolleginnen und Kollegen«, berichtete Höbel über das Ergebnis eines solchen Seminars.


Die Gewerkschaften als starke gesellschaftliche Kraft hätten die  Verantwortung, einem demokratisch verfassten Europa der sozialen Einheit zum Durchbruch zu verhelfen, da die Kräfte des Marktes allein diese Enwicklung nicht fördern könnten, sagte der Bremer Wirtschafsprofessor Rudolf Hickel.




Von: md

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