IG Metall kündigt Tarifvertrag Altersteilzeit für Sachsen
14.03.2008 | Die Tarifkommission der IG Metall hat am Donnerstag den Tarifvertrag Altersteilzeit für die sächsische Metall- und Elektroindustrie gekündigt. Für Berlin und Brandenburg sowie das Tarifgebiet III wird die Altersteilzeit vorerst nicht gekündigt, um Nachteile für KollegInnen in diesem Bereich auszuschließen. »Aber es gilt die gleiche Forderung«, sagte der IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel. Die IG Metall strebe eine Einigung der Tarifparteien noch vor der Sommerpause an.
Abstimmung für neue Altersteilzeit
Die IG Metall fordert für die 235 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen eine Nachfolgeregelung zur tariflichen Altersteilzeit.
Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Wir wollen den Grundstein dafür legen, dass auch künftig Ältere zu akzeptablen Bedingungen früher aus dem Arbeitsleben ausscheiden können und Jüngere eine berufliche Perspektive erhalten. Wir brauchen eine verlässliche demografieorientierte und den Arbeitsbedingungen entsprechende Beschäftigungspolitik in den Betrieben.“
Die Rentengesetzgebung der Bundesregierung der letzten Jahre hat zu einer massiven Verschlechterung des Rentenzugangs und des Rentenniveaus geführt. Der Widerstand der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen gegen die Rente mit 67 wird daher nicht nachlassen. Die Gewerkschaft will gegen diese politische Fehlentscheidung bei der anstehenden Bundestagswahl 2009 in den Betrieben mobilisieren.
Dennoch zwingt die verabschiedete Regelung zur Erhöhung des Renteneintrittsalters und das Auslaufen der Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit die IG Metall zum konkreten tarifpolitischen Handeln.
Die IG Metall-Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen haben dazu am Donnerstag folgende Eckpunkte beschlossen:
• Die IG Metall will Ausstiegsperspektiven und Planungssicherheit für die Beschäftigten erreichen und zugleich die Chancen von Jugendlichen auf Ausbildung und Übernahme absichern und verbessern.
• Die IG Metall fordert eine neue Altersteilzeit als tarifliche Anschlussregelung ab 2010.
• Die Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen beantragt beim Vorstand der IG Metall die Kündigung des bestehenden Tarifvertrages über Altersteilzeit zum 30. April 2008.
• Die Tarifkommissionen der Metall- und Elektroindustrie für Berlin und Brandenburg behalten sich ausdrücklich vor, in einer späteren Sitzung über die Kündigung des Tarifvertrages über Altersteilzeit zu entscheiden.
Die gesetzlich geförderte Altersteilzeit läuft Ende 2009 aus und damit verlieren auch die Tarifverträge zur Altersteilzeit ihre Wirkung.