Ledvance

LEDVANCE: Schließung abgewendet

15.05.2018 | LEDVANCE wird nicht geschlossen. Die Berliner Lampenfabrik soll mindestens bis zum Jahr 2020 weiterbestehen. Rund 80 der 200 Beschäftigten müssen das Unternehmen verlassen. Beschäftigte und Betriebsrat hatten über Monate diskutiert, ganztägige Mahnwachen organisiert, verhandelt, eigene Wirtschaftskonzepte entwickelt und am Ende die Geschäftsführung überzeugt.

Ledvance-Metaller und Metallerinnen: Proteste und neue Konzepte brachten den Erfolg Foto: Christian von Polentz, transitfoto.de

Die etwa 80 Beschäftigten, die das Unternehmen bis zum Ende des Jahres verlassen sollen, können entweder für ein Jahr in eine Transfergesellschaft wechseln oder eine Abfindung erhalten. Ist dies fristgemäß passiert, gibt der Arbeitgeber den verbleibenden rund 120 LEDVANCE-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern die Zusicherung, bis 2020 am Standort Berlin weiter zu produzieren. Dazu gehört auch die Einführung von zwei auf LED basierenden neuen Produkten. So soll das Werk gut für die Zukunft aufgestellt werden.

 

Nach der Ankündigung des Arbeitgebers Ende 2017, Berlin als Standort schließen zu wollen, hatten Belegschaft, Vertrauensleute, Betriebsräte und IG Metall alle Räder in Gang gesetzt, um das Werk in Berlin zu halten. Zu jedem Zeitpunkt war klar: Mit dem bestehenden Produktionswissen, den technischen Anlagen und dem Produktspektrum muss eine Zukunft möglich sein.

 

„Eine beschlossene Standortschließung abzuwenden, braucht überzeugende Konzepte, eine engagierte und kämpferische Belegschaft und einen Schuss Glück. Mit dem erreichten Ergebnis wird deutlich, dass wir das hatten und dass sich der Einsatz aller gelohnt hat“, sagt Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Andy Deininger, Betriebsratsvorsitzender bei LEDVANCE, sagt: „Wir verlieren rund 80 Kolleginnen und Kollegen, und das ist bitter. Aber wir können auch ca. 120 Arbeitsplätze erhalten und unser Berliner Werk vor dem Ende retten. Die Belegschaft hat alles gegeben und damit einen Erfolg erzielt, der den Fortbestand ermöglicht.“

 

Ledvance will nach Worten eines Unternehmenssprechers zu einem späteren Zeitpunkt prüfen, ob das Lampenwerk in Spandau dann wieder profitabel ist und über 2020 hinaus weiterproduzieren soll.

 

Im November 2017, wenige Monate nach der Übernahme durch MLS und andere chinesische Investoren, hatte Ledvance angekündigt, die beiden ehemaligen Osram-Werke in Augsburg und Berlin zu schließen. Insgesamt sollten rund 1 300 von 2 300 Mitarbeitern in Deutschland gehen. An der Schließung des Werks in Augsburg mit rund 700 Beschäftigten und dem Stellenabbau in Garching bei München halte das Unternehmen fest, sagte der Sprecher.

Von: md/IGM Berlin

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