Leiharbeiter in Metall-Betrieben bekommen ab 1. November bis 23 Prozent mehr Geld: IG Metall treibt Gleichbehandlung voran

26.10.2012 | Ab 1. November werden in Berlin über 6.000, in Brandenburg über 5.000 sowie in Sachsen über 19.000 Leiharbeiter in Metallbetrieben doppelt von Tarifverträgen profitieren. Die IG Metall treibt damit die Gleichbehandlung der Leih- gegenüber den Stammkräften weiter voran.

Stufen: Mehr Geld ab November für Leiharbeiter

Leihkräfte, die in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie tätig sind, haben ab November einen Anspruch auf einen Branchenzuschlag von 15 Prozent auf ihren Grundlohn, der in Stufen nach neun Monaten auf 50 Prozent klettert. Zeitgleich erhöhen sich die Leiharbeiter-Grundlöhne zum 1. November in der untersten Entgeltgruppe um sieben Prozent. Insgesamt ist das ein Plus von bis zu 23 Prozent.

 

In den oberen Entgeltgruppen beträgt die gesamte Erhöhung bis zu 18 Prozent. Je nach Entgeltgruppe bringt der Zuschlag zwischen 170 und 568 Euro mehr im Monat. Dieser erhöht sich nach neun Monaten auf 568 bis 1.200 Euro. Die jetzt in Kraft tretenden Zuschläge gelten für die Zeit, in der Leiharbeitnehmer im selben Betrieb in der Metall- und Elektrobranche eingesetzt werden, auch wenn die Einsatzbetriebe nicht tarifgebunden sind.

 

"Mit dieser Einkommenserhöhung setzen wir für Leiharbeiter in der Metallwirtschaft einen Meilenstein zur Gleichbehandlung. Unsere tarifliche Doppelstrategie - mehr Mitbestimmung und große Schritte in Richtung gleiche Bezahlung - zeigt Wirkung. Jetzt muss die Politik beweisen, dass sie handeln kann und die Leiharbeiter nicht im Stich lässt. Missbrauchsmöglichkeiten in der Leiharbeit müssen beendet und eine Höchstverleihdauer festgelegt werden", sagte Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter für Berlin-Brandenburg-Sachsen.

 

Höbel warnte die Arbeitgeber vor dem Versuch, in Scheinwerkverträge auszuweichen, um billige Arbeitskräfte zu bekommen: "Wir werden diese missbräuchliche Umgehung unserer Tarifverträge genau beobachten und dagegen mobilisieren." Das Geschäftsmodell "Lohndumping" dürfe und werde sich nicht mehr lohnen. Die IG Metall sage Ja zur Flexibilität, aber nicht zu Dumpingkonditionen. "Die Metallarbeitgeber und die Verleihbranche müssen sich in diesem Geschäftsmodell als seriöse Tarifpartner beweisen", sagte Höbel.

Von: md

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