Metall- und Elektroindustrie Sachsen: Arbeitgeber verspielten Chance auf Einigung vor Ende der Friedenspflicht

14.03.2006 | Die zweite Tarifverhandlung für die Beschäftigten in verbandsgebundenen Betrieben der sächsischen Metall- und Elektroindustrie wurde am Dienstag in Dresden ergebnislos beendet. Die Arbeitgeber hatten kein Angebot vorgelegt. "Sie haben damit die Chance verspielt, noch vor Ende der Friedenspflicht ein Ergebnis zu erzielen", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel. Beim nächsten Verhandlungstermin am 4. April erwarte die IG Metall vom Verband der sächsischen Metall- und Elektroindustrie ein verhandelbares Angebot.

Metaller in Dresden: Kein Verständnis für Hinhaltetaktik der Arbeitgeber

Die Beschäftigten hätten kein Verständnis für die Verzögerungstaktik der Arbeitgeber, so Höbel. Dies unterstrichen auch mehr als 100 IG Metallerinnen und Metaller aus sächsischen Betrieben, die schon am Morgen vor dem Verhandlungsort in Dresden für die Forderungen ihrer Gewerkschaft demonstriert hatten.

 

Die IG Metall sieht sich durch die besonders gute wirtschaftliche Entwicklung Sachsens in den letzten Jahren bestätigt. So steigt die Metall-Beschäftigung nach amtlichen Statistiken seit 1998 um durchschnittlich 3 500 Arbeitsplätze pro Jahr. Die Umsätze in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie haben sich in den zurück lieenden sieben Jahren mehr als verdoppelt Das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Sachsen ist seit 2001 konstant besser als im Durchschnitt der ostdeutschen Länder. Nach Angaben des Ifo-Institutes Dresden wird die sächsische Industrie 2006 real um neun Prozent wachsen.

Die Gewerkschaft fordert in der aktuellen Tarifrunde fünf Prozent höhere Entgelte und Ausbildungsvergütungen. Außerdem will die IG Metall den von den Arbeitgebern gekündigten Tarifvertrag über vermögenswirksame Leistungen wieder in Kraft setzen und mehr Mitsprache der Beschäftigten bei berufsbegleitender Qualifikation sowie bei der Innovation der Produktion tariflich regeln.

 

Von: md

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