Metaller empfehlen Tarifforderungen von 5 bis 6 Prozent

07.11.2014 | Die IG Metall-Tarifkommissionen im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen haben am Freitag in Leipzig in einer gemeinsamen Beratung ihre Tarifforderungen für die bevorstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie diskutiert. Dem IG Metall-Vorstand wurde eine Entgelterhöhung zwischen fünf und sechs Prozent sowie tarifliche Regelungen zu Altersteilzeit und Bildungsteilzeit zur Beschlussfassung empfohlen.

Die Forderungsempfehlung für die rund 160.000 Beschäftigte in Sachsen und dem Tarifgebiet III (sächsische Betriebe im Arbeitgeberverband Berlin-Brandenburg) sowie die rund 100.000 Beschäftigten in Berlin und Brandenburg ist Ergebnis einer breiten Diskussion aus den Betrieben und der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage.

Die IG Metall will in der anstehenden Tarifrunde den verteilungsneutralen Spielraum voll ausschöpfen. Dieser ergibt sich aus der erwarteten Inflation und der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsentwicklung.

Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, betonte: „Wir gehen selbstbewusst in die vor uns liegende Tarifrunde 2015. Die Ertragssituation der Unternehmen ist durchgehend gut, und alle Prognosen stehen weiterhin auf Wachstum. Die Beschäftigten haben eine angemessene Einkommenserhöhung verdient. Sie ist für die Kräftigung der Binnennachfrage auch dringend geboten.“

Als qualitative Forderungen soll es darüber hinaus flexible Übergänge in die Rente sowie mehr Zeit und Geld für die berufliche Weiterbildung geben. Ähnlich wie bei der Altersteilzeit soll eine Bildungsteilzeit die Freistellung für weitere qualifizierte Abschlüsse verbindlich ermöglichen.

„Insbesondere die Jüngeren im Betrieb brauchen deutlich bessere Bedingungen für Weiterbildung, um für den rasanten technischen und technologischen Wandel der Arbeitswelt gut gerüstet zu sein. Auch den Betrieben sichert das ausreichend qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft. Gleichzeitig erwarten die Älteren akzeptable Ausstiegsbedingungen aus dem Berufsleben, die wir mit verbesserten Altersteilzeitmodellen absichern wollen", sagte Höbel.

So geht's weiter:
Der IG Metall-Vorstand wird am 11. November seine Forderungsempfehlung abgeben, über die in den IG Metall-Bezirken dann am 25. November bundesweit beraten wird.

Die abschließende Entscheidung über die Forderungen zur Tarifrunde 2015 trifft der IG Metall-Vorstand am 27. November 2014.

Die erste Verhandlung für Berlin-Brandenburg findet mit dem Arbeitgeberverband VME am 20. Januar 2015 statt. Für Sachsen verhandelt die IG Metall mit dem Arbeitgeberverband VSME am 29. Januar 2015.

Mit dem Auslaufen der Tarifverträge am 28. Januar 2015 um 24:00 Uhr endet auch die Friedenspflicht.

 

Von: bg

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