Petra Pau bei CNH-Streikenden: Fiat muss endlich etwas für Euch tun!

02.03.2006 | Die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken, Petra Pau, hat den 400 Streikenden des Baumaschinenherstellers CNH die solidarischen Grüße ihrer Fraktion überbracht. "Ihr steht nicht alleinl", sagte Pau auf einer Streikversammlung. Kämpfe um Arbeitsplätze würden inzwischen bundesweit geführt: Bei der Telekom, im öffentlichen Dienst und vielen Betrieben verschiedener Branchen.

Petra Pau im Streikzelt

"Sucht das Miteinander, haltet alle zusammen", sagte Pau. "Die Unternehmen müssen merken: Wir lassen uns nicht vereinzeln und dann rauswerfen." Der FIAT-Konzern, dem CNH gehört, habe von seinen Beschäftigten in Berlin bereits viel bekommen. "Ihr habt für Fiat gut gearbeitet, aus Eurer Arbeit wurden Gewinne gezogen, und Ihr habt Steuern gezahlt, aus denen FIAT Subventionen für die Produktion am Standort Berlin erhielt. Nun ist FIAT an der Reihe, endlich etwas für Euch zu tun und nicht immer nur die Hand aufzuhalten", sagte Petra Pau unter dem großen Beifall der Streikenden.

 

Jeder Arbeitsplatz weniger ziehe die Kaufkraft in Berlin weiter nach unten, so Pau. "Dies ist keine Spandauer Frage, sondern ein grundsätzliches Problem in der Bundesrepublik. Darum sage ich: Nehmt uns, die Politiker aller Parteien, in die Pflicht. Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben. Wir von der Linkspartei bleiben an Eurer Seite."

 

Die IG Metaller der Fiat-Tochter CNH (Case New Holland Baumaschinen, früher Orenstein & Koppel) sind nunmehr seit neun Tagen geschlossen im Ausstand. Angesichts der von der Konzernführung angedrohten Schließung des Betriebes im Sommer 2006 fordern sie  einen Sozialtarifvertrag mit Zusagen zu Qualifizierung, Abfindungen und einem Härtefallfonds. Der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) hat angekündigt, die Stadt werde im Falle der Schließung 70 Millionen Euro Subventionen zurück fordern.  Der betriebliche Streikleiter Luis Sergio von der IG Metall Berlin teilte am Donnerstag mit, der Arbeitskampf zeige bereits ökonomische Wirkung im Konzern. Die Zentrale beklage bereits Lieferprobleme.  

 

Von: md

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