Ringen um Zukunft von Eisenhüttenstadt – Stahlstandorte in Ost und West solidarisch

14.05.2009 | Jüngste Entscheidungen von ArcelorMittal, die Produktion am Standort Eisenhüttenstadt (EKO) auf ein Viertel des heutigen Volumens zu senken, sorgen für Unruhe unter den 2 500 Beschäftigten und den Menschen in der Region. Auch Betriebsräte und Vertrauensleute an anderen Stahlstandorten in Ost und West sind alarmiert. Sie stärken den Kolleginnen und Kollegen von EKO am Vorabend ihrer morgigen Protestaktion am Tagungsort einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt in Berlin den Rücken. Sie sagen: "Eurer Kampf ist unser Kampf!"

Der Konzernbetriebsratsvorsitzende von ThyssenKrupp, Thomas Schlenz, schreibt in einer Solidaritätsadresse:  "Die Beschäftigten in den Stahlbetrieben sind nicht die Verursacher der weltweiten Wirtschaftskrise. Es waren die Belegschaften in den Konzernen, die in den letzten Jahren  die Rekordgewinne erarbeitet haben. Deshalb wehren sie sich jetzt gemeinsam mit aller Kraft dagegen, die Verlierer zu sein. Angesichts der Entscheidungen bei ArcelorMittal zur Stilllegung von Anlagen sind Eure Sorgen berechtigt, denn Stilllegungen und Arbeitsplatzabbau sind die falschen Instrumente zur Bewältigung der Krise, weil darin keine Zukunftsoption steckt.

Aus eigenem Erleben in den letzten Tagen und Wochen wissen wir nur zu gut, dass die Belegschaften jetzt Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit brauchen – bei ThyssenKrupp aber auch bei ArcelorMittal.Wir unterstützen Euch in Eurer Forderung nach sicheren Arbeitsplätzen und senden unsere solidarischen Grüße."

Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Elektrostahlwerk Hennigsdorf schreiben: "Mit Entsetzen haben wir in den letzten Tagen die Presse zur weiteren Zukunft von EKO verfolgt. Die Stilllegung eures Hochofens macht uns, die Belegschaft von Hennigsdorf, sehr betroffen. Das Vorgehen von Mittal zeigt, dass nur Geld und Profitgier zählen und die Betroffenheit und Sorgen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur von wenig Belang sind. Dem muss mit Machtentgegen getreten werden. Beim Kampf um eure Arbeitsplätze, der Zukunft von EKO, verbunden mit dem Erhalt des traditionsreichen und größten Stahlstandort in Ost-Deutschland, auch als führender Wirtschaftsfaktor für die Region um Eisenhüttenstadt, unterstützt euch die Belegschaft der Hennigsdorfer Elektrostahlwerke GmbH.Das Stahl-Feuer darf durch finanzielle Machenschaften in keinem Stahlstandort zum Erlöschen kommen."

"Unsere Belegschaft hat aufmerksam die Zuspitzung der Situation bei Arcelor Mittal (EKO) verfolgt. Die Kumpel der Brandenburger Elektrostahlwerke GmbH erklären sich hiermit solidarisch mit eurem Kampf für den Erhalt des Standortes Eisenhüttenstadt. Wir  wünschen euch  Durchhaltevermögen beim Kampf zum Erhalt eurer Arbeitsplätze, vor allem aber viel Erfolg", schreiben der Betriebsrat und die Vertrauenskörperleitung im Namen der Belegschaft der B.E.S. GmbH.

Von: md

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