23.06.2016 | 350 Metallerinnen und Metaller haben auf der Bezirkskonferenz am Donnerstag in Leipzig eine neue Arbeitszeit-Kampagne gestartet. Unter dem Motto "Mein Leben – Meine Zeit" erörterten sie neue Wege zur Gestaltung der Arbeitszeit.
Die Delegierten - Betriebsrätinnen und Betriebsräte, Vertrauensleute und aktive Metallerinnen und Metaller - begannen die Diskussion über neue Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung der Arbeitswelt ergeben. "Diese wird als vierte industrielle Revolution unsere Arbeitsbedingungen genauso grundlegend verändern, wie es unsere Kolleginnen und Kollegen vor 125 Jahren mit Maschinisierung und Elektrifizierung der Produktion erlebt haben", sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, der in seinem Geschäftsbericht die nächsten Ziele umriss.
Wir stehen in der Tradition der IG Metall
Unter heutigen Bedingungen, die von Klimawandel und Energiewende mitbestimmt werden, sind ganze Regionen erneut von Strukturwandel betroffen, beispielsweise die Lausitz, sagte Höbel. "Wir stellen uns auch in diesen Fragen in die Tradition unserer 125 Jahre alten Organisation. Wir wollen unsere Kolleginnen und Kollegen schützen, aber auch die Arbeitswelt und die Zukunft der Arbeitswelt gestalten. Wir tun das, indem wir diskutieren und die Belegschaften beteiligen. Dabei wissen wir genau: Unsere Kraft kommt aus der Mitgliedschaft in den Betrieben", sagte Olivier Höbel
Für eine sozialere und demokratischere Welt
Die IG Metall, so Höbel stehe für eine "sozialere und demokratischere Welt". Dazu gehörten mehr betriebliche Mitbestimmung und eine stärkere Bindung an die Flächentarifverträge, aber auch mehr Vielfalt in Wirtschaft und Gesellschaft. "Aus unserer Erfahrung und unserer Geschichte wissen wir: Rassismus, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit haben den Menschen viel Unheil gebracht. Deshalb bleibt das soziale Europa unser Ziel, und hier vor Ort fangen wir damit an." Soziale Gerechtigkeit, machte Höbel deutlich, steht allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu, und sie muss für alle Arbeitsbedingungen gelten. Deshalb bleibe die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit und der Tarifeinkommen in ihren Branchen Ziel der IG Metall.