Angleichung Arbeitszeit Ost

Betriebsversammlung: ZF-Beschäftigte in Brandenburg bestehen auf der 35!

20.06.2019 | „Keine Zeit für neue Mauern!“ Die Betriebsversammlung bei ZF in Brandenburg an der Havel hatte am Donnerstag, 20. Juni, um ein Hauptthema. Betriebsrat und IG Metall informierten die Kolleginnen und Kollegen in der Produktionshalle über den aktuellen Stand der Verhandlungen zur Angleichung der Arbeitszeit im Osten.

Betriebsversammlung bei ZF in Brandenburg an der Havel: Mit ihrer großen Beteiligung dokumentierten die Beschäftigten, dass sie sich von der 35-Stunden-Woche nicht mehr abbringen lassen. Fotos (3): IG Metall

„Die Situation vor der nächsten Verhandlung am morgigen Freitag ist schwierig“, erklärte Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam, den Beschäftigten während der Betriebsversammlung, die im Rahmen der IG Metall-Aktionstage stattfand. Wie sehr den Kolleginnen und Kollegen das Thema Angleichung der Arbeitszeit unter den Nägeln brennt, dokumentierten sie einmal mehr mit ihrer großen Teilnahme an Versammlung.
„Die Arbeitszeitmauer muss fallen. 30 Jahre nach dem Mauerfall ist es höchste Zeit, dass Deutschland endlich auch die soziale Einheit vollzieht“, bekräftigte Stefanie Jahn. „Die IG Metall präferiert weiter eine Lösung auf Flächentarifvertragsebene. Sollte die nicht möglich sein, werden wir andere Lösungen finden. Fakt ist: Wir lassen die Arbeitgeber nicht mehr aus ihrer Verantwortung.“

Demonstrativ trugen die ZF-Beschäftigten am Donnerstag auch mit breiter Brust wieder ihre Aktions-T-Shirts in rot und schwarz. Zu lesen ist darauf in wenigen Ziffern und Buchstaben, um was es geht: „35 reicht“.

In ganz Ostdeutschland haben die Beschäftigten der IG Metall am Mittwoch und Donnerstag noch einmal mächtige Signale ihrer Entschlossenheit an die Adresse der Arbeitgeber geschickt. Allein im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen beteiligten sich die Kolleginnen und Kollegen aus rund 30 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie an beiden Tagen mit viel Einfallsreichtum an den Aktionstagen. Sie verstecken sich nicht hinter ihrer Gewerkschaft, sondern schreiten mutig voran, unterschreiben namentlich die Forderung nach Einführung der 35-Stunden-Woche im Osten oder zeigen Gesicht für die Fotoaktion im Bezirk. Mittlerweile sind 1892 Fotos entstanden. Auf ihnen sind 34.000 Menschen zu sehen, die sich für die Angleichung der Arbeitszeit im Osten positionieren.

Die IG Metall verhandelt seit Monaten mit den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie über die Angleichung der Arbeitszeit. Die Gewerkschaft will eine verbindliche Regelung zu einer Verkürzung der Arbeitszeit erreichen. Dafür braucht es einen Tarifvertrag mit klar definierten Zeiträumen zur Absenkung der Arbeitszeit. „Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen und die Signale der Belegschaften ernst nehmen“, sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführer Ostdeutschland. Die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern findet am 21. Juni statt.

Weitere Infos zur Betriebsversammlung bei ZF in Brandenburg an der Havel gibt es hier.

 

 

Von: kk

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