21.11.2023 | Hohe Energiekosten, Investitionen, die zurückgehalten werden, Verlagerungspläne: Die Zukunft der energieintensiven Betriebe – und mit ihnen die Zukunft von zigtausend Beschäftigten und ihrer Familien – ist gefährdet. Sie brauchen dringend einen Brückenstrompreis. Gemeinsam mit der IGBCE macht die IG Metall am 24. November mit einem bundesweiten Aktionstag Druck. Damit der auch dort ankommt, wo Entscheidungen fallen, demonstrieren die Beschäftigten neben anderen Standorten auch in Berlin – direkt vorm Bundesfinanzministerium.
„Brückenstrompreis jetzt!“ – Lautstark werden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter am kommenden Freitag, 24. November, dafür sorgen, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner diese Botschaft hört. Vor seinem Ministerium in Berlin in der Wilhelmstraße 97 treffen sich die Kolleginnen und Kollegen aus Betrieben der energieintensiven Betrieben zur Kundgebung, die um 10 Uhr beginnt.
Unter den Rednern sind Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Vogeler, Betriebsratsvorsitzender von Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt, Alexander Bercht, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IGBCE, und Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg.
Sie alle werden dem Finanzminister deutlich darlegen, warum es den Brückenstrompreis jetzt braucht. Denn ohne eine zeitlich befristete Entlastung sind die energieintensiven Industriebetriebe nicht länger wettbewerbsfähig. Langfristig drohen Stellenabbau und Standortschließungen. Das Strompreispaket, auf das sich die Ampelparteien unlängst verständigt haben, ist unzureichend und kann die sich abzeichnende Entwicklung nicht aufhalten.
„Der Bundesfinanzminister muss seine Blockade eines Brückenstrompreises aufgeben“, sagt IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. „Auch nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts darf die Zukunft der Stahlindustrie und anderer energieintensiver Branchen nicht dem Sparkurs der Bundesregierung zum Opfer fallen. Der Brückenstrompreis ist eine Brücke in eine gute Zukunft für die Industriebeschäftigten in Deutschland.“
Konzept der IG Metall für einen Brückenstrompreis
Gießereien, Aluhütten, Stahlwerke – die Beschäftigten in diesen Betrieben fordern eine Perspektive. Ein Brückenstrompreis, der die Stromkosten für einen Übergangszeitraum – bis genügend Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht – deutlich senkt, würde eine solche Perspektive bieten. Dabei setzt sich die IG Metall dafür ein, dass der Brückenstrompreis an Bedingungen geknüpft ist, wie Jürgen Kerner erklärt.
„Profitieren dürfen nur Unternehmen mit Tarifbindung, Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Investitionen in die Transformation“, so der Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Denn uns geht es nicht einfach darum, alte Industrien zu bewahren, sondern die Transformation hin zur klimaneutralen Produktion am Standort Deutschland zu ermöglichen. Damit die Arbeitsplätze der Zukunft auch hierzulande entstehen.“
Bundesweiter Aktionstag an verschiedenen Standorten
Der Aktionstag findet dezentral statt. Hauptaktionsstandorte sind neben Berlin Duisburg und Salzgitter. Im Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen findet außerdem auch in Gröditz auf dem Parkplatz der Schmiedewerke ein Aktionstag statt. Die IG Metall erwartet bundesweit Tausende Kolleginnen und Kollegen, die sich für einen energiepolitischen Befreiungsschlag und die Zukunft ihrer Betriebe starkmachen.
Mehr Informationen zum Brückenstrompreis gibt es hier.