18.03.2021 | Der Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie hält an. Auch am 18. März beteiligten sich wieder Metallerinnen und Metaller aus vielen Teilen des Bezirks an den Warnstreiks, um die Arbeitgeber zu bewegen. Allein in Leipzig trugen rund 1500 Kollegen von Porsche ihren Protest auf die Straße.
Punkt 13.30 Uhr legten Beschäftigte und Auszubildende im Porsche Werk ihre Arbeit nieder und machten früher Feierabend. Statt Autobau setzten sich einige von ihnen ans Lenkrad oder auf den Beifahrersitz im eigenen Pkw, um coronakonform per Autokorso zu demonstrieren. Dass die Arbeitgeber nur eine Nullrunde bieten und sogar wichtige Tarifstandards in Frage stellen, ist für die Beschäftigten nicht akzeptabel.
Mehr Fotos zum Warnstreik bei Porsche in Leipzig sind auf der Homepage der IG Metall Leipzig zu sehen.
Beschäftigte bei Bosch in Sebnitz haben einen langen Atem im Arbeitskampf
Bei Bosch in Sebnitz zeigten rund 100 Beschäftigte den Arbeitgebern mit einem Warnstreik die rote Karte für deren Verhalten in der Tarifrunde. Sie versammelten sich vor dem Werktor und hielten Schilder hoch, auf denen die Forderungen der IG Metall weithin sichtbar zu lesen waren. „Zukunft“, „Angleichung“, „Übernahme“ oder „Sicherheit“ war auf den Schildern zu lesen, „dafür sind wir angetreten“, ließen die Beschäftigten wissen, die Elektrowerkzeuge für den professionellen und privaten Einsatz herstellen.
„Die Streikbeteiligung der Kolleginnen und Kollegen ist auch in Woche drei ungebrochen hoch. Sie wissen, um was es geht, und sie machen Druck“, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Bei Bosch in Sebnitz drohen Produktionsverlagerungen ins Ausland. Auch deshalb stehen die Metallerinnen und Metaller hinter ihren Forderungen in der Tarifrunde und erwarten ein vernünftiges Angebot der Arbeitgeber – nicht die nächste Nullrunde.“
Für sie geht es um Beschäftigungssicherung und eine Wertschätzung dafür, dass sie in der Pandemie und erschwerten Bedingungen weiter produziert haben.
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Forderungen der IG Metall in der Tarifrunde
Die IG Metall fordert für die rund 290.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein Volumen von vier Prozent, das optional für eine Entgelterhöhung oder zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, sowie einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Außerdem fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen ein Tarifliches Angleichungsgeld, um endlich erste Schritte in der Angleichung Ost voranzukommen. Zudem soll die Verbesserung der Übernahme der Auszubildenden sowie die Einbeziehung der dual Studierenden in den Tarifvertrag geregelt werden.
Bislang haben sich mehr als 24.200 Beschäftigte aus 84 Betrieben an den Warnstreiks in Berlin, Brandenburg und Sachsen beteiligt.