16.03.2023 | Die erste Verhandlungsrunde für das Kfz-Handwerk im Osten endete an diesem Donnerstag ohne Ergebnis und ohne Angebot der Arbeitgeber. Vor den Gesprächen in Leipzig hatten Beschäftigte aus mehreren ostdeutschen Bundesländern mit einer Protestaktion Druck gemacht für ihre Forderung nach 8,5 Prozent mehr Lohn. IG Metall-Bezirksleiterin Irene Schulz rief die Arbeitgeber auf, ein Angebot für eine deutliche und nachhaltige Lohnsteigerung vorzulegen.
Irene Schulz, Bezirksleiterin IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen: „Im Kfz-Handwerk laufen die Geschäfte rund. Die Kolleg*innen leisten gute und harte Arbeit. Sie spüren jeden Tag die Belastungen durch die Preissteigerungen und die schwierigen Arbeitsbedingungen. Sie erwarten einen Anteil am Erfolg ihrer Unternehmen und sie brauchen einen Ausgleich für die Inflation. Ich fordere die Arbeitgeber auf, rasch ein Angebot für eine deutliche und nachhaltige Lohnsteigerung im Kfz-Handwerk vorzulegen.“
Steffen Reißig, Erster Bevollmächtigter IG Metall Leipzig und Mitglied der Verhandlungskommission: „Die Arbeitgeber müssen mindestens einen Gang hochschalten. Mit ihrer starken Aktion vorm Verhandlungsstart hier in Leipzig haben die Kolleg*innen ihre Erwartung sehr deutlich gemacht: Im ostdeutschen Kfz-Handwerk muss es für gute und belastende Arbeit deutlich mehr Geld geben.“
Die IG Metall fordert bundesweit 8,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate sowie eine soziale Komponente etwa durch eine Einmalzahlung als Inflationsausgleich. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen überproportional steigen. Die Friedenspflicht endet am 31. März. Sollte es bis dahin kein Ergebnis geben, beginnen am 1. April betriebliche Aktionen und Warnstreiks. Vom 3. bis 14. April sind bundesweite Aktionswochen im Rahmen der Kfz-Tarifrunde geplant. Bei den Verhandlungen in Leipzig ging es um die Tarife im Kfz-Handwerk in allen östlichen Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen).