Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

IG Metall schlägt Arbeitgebern konstruktiven Kompromiss zur Angleichung Ost vor

27.04.2021 | Die fünfte Tarifverhandlung mit dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie für Berlin-Brandenburg (VME) endete am 27. April ohne Ergebnis. Dabei hat die IG Metall den Arbeitgebern einen konstruktiven mehrstufigen Lösungskompromiss für einen ersten Schritt als Einstieg in die Angleichung unterbreitet. Die Arbeitgeber wollen diesen nunmehr prüfen und eingehend bewerten. Die nächste Verhandlung wurde auf den 7. Mai terminiert.

Die IG Metall hat dem Arbeitgeberverband am 27. April einen konstruktiven Kompromissvorschlag für erste Schritte zur Angleichung Ost vorgelegt. Dafür machen die Beschäftigten im Bezirk – wie hier bei Alstom in Hennigsdorf – in diesen Wochen mächtig Druck. Foto: Volker Wartmann

Das Beharren der Arbeitgeber auf einer strikten Kostenneutralität wurde jedoch auch in der fünften Verhandlung deutlich. „Die Beschäftigten im Osten arbeiten drei Stunden unbezahlt mehr. Eine Lösung dieser Frage kann schon dem Wesen nach nicht ohne Kosten ablaufen. Es wird sich daher zeigen, ob die Arbeitgeber am Ende einen wirklichen Lösungswillen beweisen oder nicht. Wir haben heute für einen ersten Schritt einen aus unserer Sicht konstruktiven Lösungskompromiss unterbreitet“, sagte Birgit Dietze, IG Metall-Bezirksleiterin und Verhandlungsführerin, im Nachgang.

IG Metall und Arbeitgeber hatten sich in Berlin in kleiner Runde in Präsenz getroffen, um erneut über die regionale Forderung der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen nach einem Tariflichen Angleichungsgeld zu verhandeln.

Forderungen der IG Metall
Die IG Metall fordert ein Volumen von 4 Prozent für Entgelterhöhungen oder zur Beschäftigungssicherung. Außerdem geht es um Zukunftstarifverträge, um die Transformation zu gestalten, und tariflich verbesserte Übernahmeregeln für Ausgebildete.
Dazu fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen für die rund 290.000 Beschäftigten (110.000 in Berlin-Brandenburg und 180.000 in Sachsen) ein Tarifliches Angleichungsgeld, damit 30 Jahre nach der Wiedervereinigung endlich Schluss ist mit der Ungleichbehandlung der Beschäftigten in Ost und West.

Inzwischen haben mehrere Bezirke den Pilot-Abschluss aus NRW übernommen. Die Forderung nach dem Tariflichen Angleichungsgeld hat die IG Metall im Rahmen ihrer Gesamtstrategie bewusst nur in Berlin-Brandenburg und Sachsen aufgestellt. Daher sind die jetzt erfolgenden Pilot-Übernahmen in anderen Tarifgebieten keine Referenz. Das wiederholte Nein der Arbeitgeber zum Tariflichen Angleichungsgeld befördert die in den Belegschaften bereits bestehende Empörung.

Von: tt

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