Halbleiterkonferenz in Dresden

IG Metall setzt starkes Zeichen für gute Arbeit in Halbleiterbranche

10.04.2024 | „In dieser Zukunftsbranche müssen auch die Arbeitsbedingungen stimmen: Tarifbindung, Tarifverträge und Mitbestimmung durch Betriebsräte.“ Dies stellte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, auf der ersten bundesweiten Halbleiterkonferenz der IG Metall in Dresden klar. „Beschäftigte brauchen Verlässlichkeit durch Tarifverträge“, betonte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. Und auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wies auf die Vorteile einer Tarifbindung in der Halbleiterindustrie hin.

Wenn Sie externe Inhalte von YouTube aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.
Mehr Informationen
Das Video zu unserer 1. bundesweiten Halbleiterkonferenz am 10. April 2024 in Dresden.

Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, eröffnet die Halbleiterkonferenz in Dresden. Bild: Frank Schnelle/IGM

Halbleiterkonferenz mit Christiane Benner (in der Mitte), Dirk Schulze und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (mit dem Mikro). Bild: Frank Schnelle/IGM

Christiane Benner (Mitte), Michael Kretschmer (Rechts) und Stefan Ehly, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Dresden (links). Bild: Frank Schnelle/IGM

Martin Dulig, Wirtschaftsminister von Sachsen und Jan Otto, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. Bild: Frank Schnelle/IGM

Christiane Benner und Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. Bild: IGM

Bei allem Krisengerede geht dies leicht unter: Die Halbleiterindustrie in Deutschland boomt. Ganz vorne dabei der Osten mit den Wachstumsregionen um Dresden und Berlin. Infineon, Bosch Halbleiter, ESMC (TSMC) und ASML sind nur einige Unternehmen, die sich dort angesiedelt haben. Allein in der Chipindustrie entstehen in der Region Dresden 20.000 neue Jobs bis 2030, so der Verband Silicon Saxony. Die IG Metall hat zuletzt bei ASML in Berlin gezeigt, dass sie ein Unternehmen der Halbleiterindustrie mit inzwischen mehr als 1.800 Beschäftigten, sehr effektiv und in kürzester Zeit tarifieren kann. ASML ist ein wichtiger Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort für Schlüsselkomponenten der Lithografiemaschinen. Mikrochips würde es ohne diese Maschinen nicht geben.

Dieser Aufschwung ist nicht von allein gekommen. Er ist das Ergebnis einer aktiven Industriepolitik, wie Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer auf der IG Metall-Konferenz in Dresden betonte. Gegen massiven Widerstand in der Öffentlichkeit habe die Politik in Sachsen mit Unterstützung der Gewerkschaften durch eine aktive staatliche Förderung die Ansiedlung von Chipwerken ermöglicht. Und das müsse trotz aller Kritik an Subventionen auch in der Zukunft das Ziel sein. Wir müssen dafür sorgen, dass hier tarifgebundene, exportorientierte Arbeitsplätze entstehen.“

Dafür macht sich auch die IG Metall stark. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall: „Die Halbleiterbranche ist für unsere digitale Gesellschaft eine Schlüsselindustrie und relevant für nahezu alle Wirtschaftszweige. Wir wollen eine klimaneutrale und digitale, zukunftsfeste Industrie. Dafür brauchen wir größtmögliche Teile der Wertschöpfungskette für Halbleiter in Deutschland. In dieser Zukunftsbranche müssen auch die Arbeitsbedingungen stimmen: Tarifbindung, Tarifverträge und Mitbestimmung durch Betriebsräte. Denn Mitbestimmung ist auch gelebte Demokratie im Betrieb. Demokratische Werte, Solidarität und Offenheit braucht es auch, um Fachkräfte, kluge Köpfe und geschickte Hände zu gewinnen, die die Branche dringend benötigt.“

„Wir stellen aufgrund der Dynamik in der Halbleiterindustrie und der Digitalwirtschaft unsere Branchenarbeit auf neue Füße“, so Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa. „Es geht darum, die Mitbestimmung auf- und auszubauen und unsere gewerkschaftlichen Kolleginnen und Kollegen in diesen Branchen gut zu vernetzen.“ Daher gründete die IG Metall auf der Konferenz ein bundesweites Branchen-Netzwerk, das laut Stefan Ehly eine klare Botschaft sendet: „Die Beschäftigten zeigen mit der IG Metall als ihrer durchsetzungsstarken Gewerkschaft, dass sie sich für ihre Interessen einsetzen und die Branche mitgestalten werden!“

„Wir brauchen bei den Halbleitern und Mikrochips eine regionale Wertschöpfung, um nicht bei komplexen und gefährlichen geopolitischen Lagen abhängig von der Produktion in Asien zu sein“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Ohne Mikrochips kann die Industrie lahmgelegt werden. Deutschland ist ein hervorragender Standort. Wir sorgen an der Seite der Beschäftigten für gutes Geld und gute Arbeitsbedingungen.“

Dass sich gute Arbeit nicht nur an höhen Löhnen festmachen lässt, betonte Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Ein attraktiver Standort bietet persönliche Planungssicherheit, Betreuung durch starke Betriebsräte und Beteiligungsmöglichkeiten in Form von gelebter Mitbestimmung. Und eine Arbeit, der man jeden Tag mit Engagement nachgeht und trotzdem das Rentenalter gesund erreicht.“

 

 

Von: ms/mr

Unsere Social Media Kanäle