Vertrauensleutewahlen 2024

„Mit Vertrauensleuten ist für alle mehr drin“

16.02.2024 | Vertrauensleute sind ein Garant für gute und faire Arbeitsbedingungen. Das weiß Peter Fischer aus erster Hand: aus seinen Erfahrungen in Betrieben ohne Tarifbindung, Mitbestimmung und Vertrauensleute. Ob er auch wieder kandidiert, wenn die Vertrauensleute bei Porsche in Leipzig in diesem Jahr neu gewählt werden? „Auf jeden Fall!“

Kreativ und aktiv für mehr Tarif: Porsche Vertrauensmann Peter Fischer (2.v.r.) mit Kolleginnen und Kollegen beim Auftakt zur Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2022 in Leipzig. Fotos: IG Metall

Vertrauensleute machen sich stark für bessere Arbeitsbedingungen.

Seit zwölf Jahren engagiert sich Peter Fischer als Vertrauensmann bei Porsche in Leipzig.

Peter, stell Dich doch mal kurz vor!
Peter: Ich bin 41 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder und bin seit 13 Jahren bei Porsche in Leipzig beschäftigt. Dort bin ich als Vertrauensmann aktiv.

Warum?
Peter: Bevor ich zu Porsche kam, habe ich in kleinen Werkstätten ohne Tarifbindung und ohne Betriebsrat gearbeitet. Da war die Welt eine andere. Ich habe teilweise unter dem heutigen Mindestlohn gearbeitet und es gab an Leistungen nur das, was die gesetzlichen Regelungen fordern. Erst durch die Arbeit bei Porsche weiß ich, dass das auch anders geht.

Das bedeutet?
Peter: Ich habe Tarifverträge und die Möglichkeiten der Mitbestimmung kennen- und schätzen gelernt. Allerdings weiß ich auch, dass Tarifverträge immer wieder verteidigt werden müssen. Da kommen dann wir Vertrauensleute ins Spiel.

Erzähl mal.
Peter: Um gute Tarifverträge auszuhandeln, ist ein guter IG Metall-Organisationsgrad im Betrieb notwendig. Den erreichen wir nur durch aktive, kontinuierliche und gute betriebliche Gewerkschaftsarbeit. Dafür sind die Vertrauensleute enorm wichtig, wir sind das Bindeglied zwischen den Kolleginnen und Kollegen, dem Betriebsrat und der IG Metall. Wir sind nah dran und wissen oft als erste, was gerade Thema ist. Insofern sind Vertrauensleute auch so was wie das Frühwarnsystem im Betrieb.

Warum stellst Du Dich wieder zur Wahl?
Peter: Da ich weiß, wie wichtig Gewerkschaften sind, um gute Arbeitsbedingungen durchzusetzen, möchte ich mich aktiv an diesem Prozess beteiligen. Ein Blick in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zeigt, wie wichtig gute Tarifverträge sind. Sie tragen zur Zufriedenheit der Menschen bei. Wohin Unzufriedenheit führt, erleben wir ja in Gesellschaft und Politik gerade. Das stellt uns vor große Aufgaben in der Zukunft. An einer erfolgreichen Tarifpolitik, für die es viele und vor allem aktive IG Metall-Mitglieder braucht, möchte ich mitarbeiten. Außerdem möchte ich daran mitwirken, laufende Projekte fortzuführen.

Das ist ein gutes Stichwort. Was habt Ihr als Vertrauensleute bei Porsche in den vergangenen vier Jahren für Projekte umgesetzt?
Peter: Wir haben zu Tarifrunden mobilisiert und damit unseren Beitrag zu erfolgreichen Abschlüssen geleistet. Aber abgesehen davon haben wir auch unsere Jugendarbeit deutlich verbessert. So ist es uns zum Beispiel gelungen, gemeinsam mit unserem Arbeitgeber ein eigenes Azubicamp ins Leben zu rufen. Das wollen wir ausbauen und weiter verbessern. Und wir arbeiten gerade an einem Projekt gegen rechts.

Welche Themen sind Dir in den kommenden vier Jahren wichtig?
Peter: Zunächst steht die Planung und Durchführung einer Aktionswoche gegen rechts auf dem Plan. Dann wollen wir dazu beitragen, noch mehr Kolleginnen und Kollegen für unsere Aktionen zu begeistern und zu mobilisieren. Und ja, damit all das, was wir machen, auch gesehen wird, wollen wir auch unsere Öffentlichkeitsarbeit verbessern.

Zur Person:
Peter Fischer (41) arbeitet als Produktionsmitarbeiter bei Porsche. Seit zwölf Jahren engagiert er sich als Vertrauensmann. Er setzt sich ein für eine vielfältige und weltoffene Gesellschaft, in der Diskriminierung, Ausgrenzung und unfaire Arbeits- und Lebensbedingungen keinen Platz haben.

Von: kk

Immer auf dem laufenden bleiben